Durch Reizgas sind in einer Münchner Schule erneut mehrere Jugendliche verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag um die Mittagszeit an der Franz-Nißl-Straße im Münchner Stadtteil Allach. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Körperverletzung.
Nachdem mehrere Schülerinnen und Schüler über Reizungen der Augen und der Atemwege geklagt hatten, war gegen 12.30 Uhr die Polizei über einen möglichen Gasaustritt informiert worden. Ein Großaufgebot von Feuerwehrleuten räumte schnellstmöglich das Schulgebäude. Ein Lehrer, ein Betreuer sowie 36 betroffene Schülerinnen und Schüler – acht von ihnen nach Feuerwehrangaben schwer verletzt – wurden in Münchner Kliniken transportiert, teilte die Polizei am Freitag mit. Am Donnerstag war zunächst von 17 die Rede gewesen. Polizisten informierten die Eltern über den Verbleib ihrer Kinder.
Bei Messungen im Gebäude konnte kein gefährlicher Stoff mehr nachgewiesen werden, das Schulgebäude wurde anschließend wieder freigegeben. 26 unverletzte Personen wurden durch die Einsatzkräfte betreut. Nach ersten Erkenntnissen können die Ermittler einen Gasaustritt oder einen Chemieunfall ausschließen. „Aktuell wird davon ausgegangen, dass Reizgas im Gebäude versprüht wurde“, heißt es aus dem Münchner Polizeipräsidium.
Erst im April hatten Unbekannte auf ein von Migranten besuchtes Sprachinstitut an der Schillerstraße im Münchner Bahnhofsviertel eine Attacke mit Reizgas verübt. Nach Angaben der Münchner Feuerwehr wurden damals 17 Personen leicht verletzt. Bei einer mutmaßlich von Schülern verübten Reizgasattacke in der städtischen Willy-Brandt-Gesamtschule in Freimann Mitte Dezember waren insgesamt 39 Personen verletzt worden, 13 Kinder und Jugendliche mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden.