Verschwörungstheorien:Der rudernde "Reichsbürger"

Sonnenuntergang in Niedersachsen; bild zu reichsbürger garching

Acht Jahre ruderte die Gruppe von R. zusammen, R. immer "bis er völlig kaputt war".

(Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Bearbeitung: sz.de)

Ingenieur R. wird mit der Zeit immer seltsamer. Nachbarn und Ruderkameraden erleben mit, wie er sich tiefer und tiefer in Verschwörungstheorien verliert. Am Ende greift er zur Waffe - und tötet sich selbst.

Von Martin Bernstein und Imke Plesch

Sie wollen mit Fantasieausweisen in den Urlaub fliegen. Sie glauben an wirre Verschwörungstheorien, an den Fortbestand des Deutschen Reichs. Sie weigern sich, Steuern oder Bußgelder zu zahlen. Lange Zeit wurden sogenannte Reichsbürger lediglich für bizarre Spinner gehalten. Dann fallen Schüsse, im Oktober 2016 im mittelfränkischen Georgensgmünd. Elfmal feuert ein "Reichsbürger" auf Polizisten. Ein Beamter stirbt, zwei erleiden schwere Verletzungen. Ein knappes Jahr später greift dann in Garching ein 43-jähriger Ingenieur zur Waffe - und richtet sie gegen sich selbst. Der Schuss fällt am 30. Mai 2017. Dass etwas Schlimmes passieren würde, hatte sich längst angebahnt. Nachbarn und Bekannte erlebten mit, wie R. - das ist sein abgekürzter Vorname - mit der Zeit immer seltsamer wurde.

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