Münchner Leute der Woche:David Dietl verfilmt „Der Münchner im Himmel“

Lesezeit: 3 Min.

Regisseur David Dietl. (Foto: IMAGO/Eventpress Golejewski)

Nach einer Kurzserie über den Aufstieg des FC Bayern widmet sich der Regisseur, Sohn von Helmut Dietl, nun einem Klassiker und adaptiert die Geschichte des Dienstmanns Alois Hingerl. Hosianna!

Von Philipp Crone

Eigentlich sollte noch nichts über die Dreharbeiten an die Öffentlichkeit gelangen. Aber Geheimhaltung wird schwierig, wenn an Orten wie etwa dem Viktualienmarkt gedreht wird. Und so wurde vergangene Woche dann doch bekannt, dass Regisseur David Dietl nun einen Münchner Klassiker adaptiert, „Der Münchner im Himmel“. Von diesem Projekt war schon länger die Rede, jetzt ist auch ein Zeitplan klar, an dem der Film zu sehen sein wird. Laut Dietl wird er Ende 2025 fertig. Mitte September 2024 allerdings wird dementsprechend dann eben auch schon gedreht, laut tz etwa mit den Darstellern Maximilian Brückner oder Michaela May.

Dietl, 44, widmet sich damit nach einer Kurzserie über den Aufstieg des FC Bayern wieder einem sehr münchnerischem Thema und folgt dabei auch den Arbeiten seines Vaters Helmut Dietl. Der hatte als Regisseur mit Serien wie „Münchner Geschichten“ mit Günther Maria Halmer, „Monaco Franze“ mit Helmut Fischer oder „Kir Royal“ mit Franz Xaver Kroetz als Baby Schimmerlos seine größten Erfolge. Diese Geschichten der Münchner Gesellschaft und Münchner Figuren werden noch immer regelmäßig im BR wiederholt, weil es bis heute gültige und treffende Beschreibungen der Stadt und ihrer Bewohner sind.

Nun also „Der Münchner im Himmel“, der Dietl als Inspiration für seinen Kinofilm mit dem Arbeitstitel „Der Münchner“ dient. Die Story ist angelehnt an die Geschichte von Ludwig Thoma über den Dienstmann Alois Hingerl, der am Münchner Hauptbahnhof seinen Dienst verrichtet, ehe er vom Schlag getroffen wird und im Himmel als Münchner Grantler nicht wirklich zurechtkommt, auf jeden Fall nicht mit dem Frohlocken, woraufhin er ab und an wieder nach München zurück darf. Bei Dietl allerdings wird die Hauptfigur ein Taxifahrer namens Ludwig „Wiggerl“ Brunner sein.

Die Käsemacher

Franz Stuffer, Johannes Klappacher und Sebastian Kreuels (von links). (Foto: Sabine Schulte/oh)

Man kann jetzt auch zuschauen, nur das Mitriechen geht noch nicht aus der Distanz. Dafür muss der Passant dann wohl doch die Tür öffnen an der Prinzregentenstraße 105 in Bogenhausen. Dort hat Mitte September nach eigenen Angaben Münchens erste Käserei eröffnet. „Dass wir die Ersten und Einzigen sind, haben uns auch die Behörden bestätigt“, sagt Mitgründer Sebastian Kreuels, 37. Es habe zwar bis in die Siebzigerjahre eine Käserei gegeben in München, aber seitdem eben nicht mehr. Nun gibt es eine, die gleich ein Schaufenster hat, durch das man den drei Machern zusehen kann.

Vom Fach ist dabei vor allem Franz Stuffer, 37, der Molkereitechnologie studiert und anschließend den Käsemeister gemacht hat. Zusammen mit Ingenieur Johannes Klappacher, 35, und Kreuels, der Sportmanagement studiert hat, hat Stuff die Käse-Manufaktur eröffnet. Bislang gab es Käse-Tastings, nach einer Crowdfunding-Kampagne 2021 wurden die Manufaktur-Pläne konkret. Geplant ist, dass am Standort in Bogenhausen der Käse sowohl hergestellt, als auch verkostet und verkauft wird. Am Konzept für eine kleinere Gastronomie dazu wird noch gearbeitet.

Auch im Käse-Business ist von Craft die Rede, wenn es um kleinere Betriebe geht. Es werden neue Käsesorten entwickelt, mit Milch aus Grafing und traditionellen und regionalen Zutaten. Die Käsemacher um Meister Stuffer betreiben zudem einen Stand auf dem Viktualienmarkt und haben dementsprechend auch Erfahrung mit den Wünschen der Münchner. „Der gefragteste Käse ist der Isarbazi“, sagt Kreuels, „ein mildwürziger Weichkäse.“

Die Trauerbegleiterin

Heike Lüttgens, evangelische Pfarrerin. (Foto: privat)

Die Evangelische Kirche in München schafft eine neue Stelle für den Bereich der Trauerbegleitung und Bestattung. Pfarrerin Heike Lüttgens, 56, wird sich von November an um Veranstaltungen und Angebote kümmern, heißt es in einer Mitteilung. Die nun geschaffene Stelle ist zur Hälfte am neuen trauerpastoralen Zentrum der katholischen Kirche angesiedelt. Sie wolle „in einer Gesellschaft, in der Tod und Trauer an den Rand gedrängt werden“, Ansprechpartnerin sein, sagt Lüttgens. Es gehe etwa um Themen wie eine würdige Bestattung oder die Begleitung von Trauernden.

Die Wortfinder

Zwei Autorinnen aus München sind Preisträgerinnen des Wortfinder-Literaturwettbewerbs 2024. Jennifer Seipp und Sevval Cicek aus dem Münchner Förderzentrum haben sich bei dem vom Verein „Die Wortfinder“ ausgerichteten Preis durchgesetzt, insgesamt gab es 1350 Einsendungen. Der Verein, der diesen Preis zum 13. Mal verleiht, richtet sich besonders an Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung, wie es in einer Mitteilung heißt. Seit dem Jahr 2023 wurde die Zielgruppe auch auf Menschen mit einer demenziellen Erkrankung erweitert.

In diesem Jahr hatten mehr als 800 Autorinnen und Autoren Texte eingereicht zum Thema „Anfang & Ende – Alt & Neu – Stillstand & Veränderung“. Die Texte der Preisträgerinnen und Preisträger erscheinen jährlich in einem Wandkalender. Neben den beiden Münchnerinnen wurden zudem noch neun weitere Preisträger aus Südbayern ermittelt, aus den Wohn- und Werkstätten für Blinde und Sehbehinderte. Der Wandkalender trägt den Titel „Neues liegt in der Luft“.

Der Weinkenner

Shahzad Talukder, Sommelier. (Foto: Daniel Schvarcz/oh)

Shahzad Talukder, Chef-Sommelier des Münchner Gourmetrestaurants Atelier im Hotel Bayerischer Hof, das zwei Michelin-Sterne hält, ist zum „Sommelier des Jahres“ gekürt worden. So sieht das zumindest ein Branchenblatt, der Reiseführer Gusto. Damit soll die „herausragende Leistung in der Weinkultur“ des Sommeliers gewürdigt werden, heißt es in einer Mitteilung vom Bayerischen Hof. Neben seiner Tätigkeit im Atelier ist Shahzad Talukder auch noch Vizepräsident der Sommelier-Union Deutschland und in verschiedenen Juryfunktionen aktiv, unter anderem für den Gault&Millau BeNeLux.

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