Regensburg:Zeit für Privates

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Im Regensburger Priesterseminar verbringt Papst Benedikt XVI. drei Nächte.

Rolf Thym

Die Frage, wo sich der bayerische Papst am meisten zu Hause fühlt in seiner Heimat, kann - zumindest der Häufigkeit der Übernachtungen nach zu schließen - knapp so beantwortet werden: in Regensburg und der Stadtrandgemeinde Pentling.

Drei Nächte verbringt Benedikt XVI. im Regensburger Priesterseminar. Und wie nirgendwo sonst während seines Aufenthalts im Freistaat tritt neben seinen pastoralen, spirituellen Auftrag das Private - mit Besuchen bei seinem Bruder Georg Ratzinger, am Familiengrab und in seinem Pentlinger Haus.

Kleine Willkommensdelegation

"Wir haben alles dafür getan, dass der Besuch in Regensburg ein strahlender Höhepunkt wird", sagte Oberbürgermeister Hans Schaidinger wenige Stunden vor der Ankunft des Papstes.

Am Hubschrauber-Landeplatz in der Nibelungenkaserne sollte Benedikt XVI. von einer kleinen Delegation empfangen werden: Bischof Gerhard Ludwig Müller, Europa-Ministerin Emilia Müller, General Lothar Domröse, der Standortälteste, Oberbürgermeister Schaidinger und Landrat Herbert Mirbeth sollten den hohen Besucher willkommen heißen.

Dem Plan zufolge sollte der Papst umgehend ins Papamobil steigen und damit die 3,5 Kilometer lange Strecke zum Priesterseminar zurücklegen. Dort sollte Benedikt XVI. den Tag mit einem Abendessen beschließen.

Zu dieser Zeit warten vermutlich bereits die ersten Gläubigen darauf, auf das Islinger Feld vorgelassen zu werden, wo das Kirchenoberhaupt an diesem Dienstag um 9.30 Uhr eine halbstündige Begrüßungs-Rundfahrt mit dem Papamobil antreten und danach eine etwa zwei Stunden dauernde Messe halten soll, zu der sich 250.000 Gläubige aus 14 Ländern angemeldet haben.

Das Programm beginnt bereits um fünf Uhr morgens mit einer Laudesfeier, gefolgt von Rosenkranzgebeten und dem Einzug von Priestern.

Nach einem Mittagessen und kurzer Erholungszeit spricht der Papst an der Universität, wo er von 1969 bis 1977 Dogmatik lehrte, vor Wissenschaftlern, um 18.30 Uhr folgt eine ökumenische Begegnung mit Vesper im Dom.

Privater Mittwoch

Der Mittwoch wurde zwar als "privater Tag" des Papstes in Regensburg angekündigt - rein privat wird er allerdings nicht beginnen: Um 11 Uhr weiht Benedikt XVI. in der Nähe des Doms, in der Alten Kapelle, eine neue Orgel.

Erst nach dieser Feier sieht das Protokoll des Regensburger Aufenthalts keine offiziellen Termine mehr vor: Der Papst wird sich nur wenige Gehminuten von der Alten Kapelle entfernt in die Wohnung seines Bruders Georg zum Mittagessen zurückziehen.

Am Mittwochnachmittag besuchen die Gebrüder Ratzinger am Regensburger Stadtrand zunächst das Familiengrab auf dem Ziegetsdorfer Friedhof - im Anschluss daran kehrt Benedikt XVI. erstmals seit Januar 2005 in sein Pentlinger Wohnhaus zurück, allerdings nur für wenige Stunden.

© SZ vom 12.9.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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