Reden wir über:"Anwältin der Stadtrand-Viertel"

Reden wir über: Angelika Pilz-Strasser.

Angelika Pilz-Strasser.

(Foto: Robert Haas)

Angelika Pilz-Strasser rückt für die Grünen in den Stadtrat nach

Interview von Ulrike Steinbacher, Bogenhausen

Seit gut 22 Jahren gehört Angelika Pilz-Strasser dem Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen an, seit 2008 ist sie dessen Vorsitzende. Am Dienstag, 27. November, wird die Grünen-Politikerin offiziell als Nachrückerin für den neuen Landtagsabgeordneten Hep Monatzeder in den Stadtrat berufen. Sie habe nicht gedacht, "dass das noch was wird", sagt die 63-jährige Ärztin. Das Mandat kommt überraschend und stellt sie auch vor Probleme. Pläne und Ideen hat sie trotzdem.

SZ: Hep Monatzeder hört im Stadtrat auf, um sich auf den Landtag zu konzentrieren. Wie machen Sie's? Bleiben Sie im Bezirksausschuss?

Angelika Pilz-Strasser: Grundsätzlich macht ein Doppelmandat wenig Sinn. Andererseits ist es nicht mehr lang bis zur Kommunalwahl 2020, und es wäre deutlich schwieriger, jetzt aus den BA-Projekten rauszugehen als noch ein Jahr daran zu arbeiten. Ich habe mich zu 90 Prozent fürs Weitermachen entschieden, will aber bei der Vorstandssitzung im Dezember noch mit meinen Kolleginnen und Kollegen sprechen. Für den Stadtrat ,scharfgeschaltet', wie es das Direktorium ausdrückt, bin ich ja erst ab 1. Dezember.

Welche Einflussmöglichkeiten werden Sie dort haben?

Wenn ich das wüsste. Ich kann nicht abschätzen, wie festgelegt meine Stadtratskollegen in ihren Meinungen sind. Auf jeden Fall werde ich weiterhin versuchen, mit anderen zu reden, meinen Ideen Raum zu schaffen, mit Argumenten zu überzeugen. Das kann ich ganz gut.

Worauf wollen Sie sich konzentrieren?

Ich denke, es ist wichtig, Anwältin der Stadtrand-Viertel zu sein, weil ich den Eindruck habe, dass deren Belange nicht immer so gesehen werden. Die Argumentation ist manchmal sehr Zentrum-fixiert. Da braucht der Stadtrand Unterstützung.

Sehen Sie Möglichkeiten, Bogenhauser Projekte voranzubringen?

Grundsätzlich tut es dem Stadtviertel gut, wieder jemanden im Stadtrat zu haben. Bei der Bebauung im Nordosten müssen wir auf einen guten Weg kommen und viel mit den Menschen reden, die schon dort leben. Es geht darum, ein überzeugendes Gesamtprojekt zu schaffen, das auch für die erträglich ist, die schon jetzt da sind.

Beim viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Daglfing und Johanneskirchen sind Sie für einen Tunnel. Aber die Grünen im Stadtrat halten ihn für unnötig. Was sagen Sie Ihren Parteifreunden?

Ich werde mich nach wie vor massivst für den Tunnel einsetzen. Es ist wichtig, dass man gut aufpasst, dass man die Stadtviertel nicht zerschneidet, dass man die Stadt nicht kaputt macht.

Und wie geht's 2020 weiter? Für welches Gremium kandidieren Sie dann?

Eigentlich kann ich das noch gar nicht sagen. Ich muss mir das jetzt einfach anschauen.

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