Rechtspopulist in der Ausländerbehörde:Islamkritiker hat selbst Versetzung beantragt

Der Chef der rechtspopulistischen Partei "Die Freiheit" arbeitet als Beamter - ausgerechnet in der Ausländerbehörde. Die Stadt München will ihn versetzen. Jetzt kontert der Beamte.

Dominik Hutter

Christian Jung, der Landeschef der als rechtspopulistisch und islamfeindlich geltenden Partei "Die Freiheit", wehrt sich gegen die Darstellung der Stadt, er solle zwangsweise von seinem Posten in der Ausländerbehörde des Kreisverwaltungsreferats versetzt werden.

Christian Jung, Landeschef der Anti-Islamismus-Partei 'Die Freiheit', bei einer Veranstaltung Münchner Islamkritiker. (Foto: Stephan Rumpf)

Vielmehr habe er, so teilte seine Partei mit, bereits im Juli 2010 selbst seine Versetzung auf eine andere Stelle beantragt und nun über die Zeitung erfahren, dass dem offenbar stattgegeben wird.

Jung betont zudem, sein "Krankenstatus" sei nach Mitteilung des Kreisverwaltung nicht Gegenstand einer Voruntersuchung für ein Disziplinarverfahren. Tatsächlich gehe es dabei um andere Dinge, die der Politiker aber mit Hinweis auf seine Verschwiegenheitspflicht nicht bekanntgeben will.

Jung war, wie berichtet, für "aufenthaltsbeendende Maßnahmen" zuständig, also auch für Abschiebungen.

© SZ vom 14.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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