Sebastian Frankenberger ist auch heute noch, zweieinhalb Jahre nach Einführung des absoluten Rauchverbots in Bayern, bei vielen Rauchern und Wirten eine Reizfigur. Unlängst erteilte Wiesnwirt Georg Heide dem ÖDP-Bundesvorsitzenden Lokalverbot in seinem Heide-Volm. Der Passauer hätte als Laudator bei einer Faschingsveranstaltung in Planegg auftreten wollen. Im Mai 2012 hatte Frankenberger gefordert, dass beim Champions-League-Finale in der Münchner Allianz-Arena Rauchverbot herrscht. Frankenberger ist also immer noch das personifizierte Rauchverbot.
Dabei ist er nicht der einzige in seiner kleinen Ökopartei, der leidenschaftlich gegen das Rauchen im öffentlichen Raum eintritt. Sein Parteikollege Tobias Ruff, Münchner ÖDP-Stadtrat, hatte in der vergangenen Woche sogar einen Stadtratsantrag gestellt, das Rauchen auf dem Gelände des Kulturstrands der Urbanauten zu verbieten.
Der findet in diesem Sommer auf dem Balkon der Corneliusbrücke statt, im vergangenen Jahr war er erstmals am Vater-Rhein-Brunnen. Ruff sieht sich mit seiner Forderung keineswegs als "Radikalinski", wie er an die SZ schreibt. Denn schließlich fordere der "besorgte Vater" ja kein generelles Rauchverbot unter freiem Himmel, sondern nur, dass "dieses kleine Stück München im Interesse der Kinder rauchfrei bleibt".
Dieses "kleine Stück München" wird gut angenommen, auch von Müttern und ihren Kindern. Doch Probleme mit Rauchern hat es nach Auskunft von Ulrike Bührlen von den Urbanauten bislang nicht gegeben: Am Kulturstrand gebe es zahlreiche Aschenbecher, sodass niemand seine Zigaretten im Sand ausdrücken muss. Und jeden Morgen werde der Strand mit einem Rechen gereinigt und notfalls gesiebt. "Eltern haben sich noch nie beschwert", sagt Bührlen.