SZ-Kultursalon in der Evangelischen Akademie in Tutzing:Forschen nach den Leichen im eigenen Keller

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Beim SZ Kultursalon in Schloss Tutzing: Provenienzforscherin Kerstin Holme zeigt auf ihren konkretesten NS-Raubgut-Fund: einen Schrank, der mit einem Judenstern gekennzeichnet wurde. Akademiedirektor Udo Hahn hat die Forschungsarbeiten angestoßen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Evangelische Akademie in Schloss Tutzing sucht aktiv nach unrechtmäßig erworbenem Besitz in ihrem Hause. Sie stieß auf Dutzende Verdachtsfälle von möglicher NS-Raubkunst.

Von Sabine Reithmaier

Wo keine Forderungen von Erben, da auch keine Provenienzforschung – das gilt immer noch für die meisten Institutionen in Deutschland. Die Evangelische Akademie Tutzing, untergebracht in einem Schloss, direkt am Starnberger See und mit wechselvoller Geschichte, ist da eine Ausnahme: Ihr Direktor Udo Hahn hat die Forschung in seinem Haus aus eigenen Stücken angestoßen. 410 Kulturgüter stehen dort nun auf dem Prüfstand. Und obwohl erst ein kleiner der Teil davon eingehender untersucht worden ist, weiß man bereits von dreien, sie sind „eindeutig belastet“ als NS-Raubgut.

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