Bei den Konzerten der Band Rammstein in dieser Woche in München soll es vor der Bühne keinen abgetrennten Bereich geben, in den nur handverlesene Fans dürfen. In die sogenannte "Row Zero" (Reihe Null) sollen nach Darstellung mehrerer Zeuginnen bisher F rauen gelassen worden sein, die vor und nach den Konzerten der Band und insbesondere Sänger Till Lindemann zugeführt worden sein sollen.
Die Grünen, die im Verbund mit der Rosa Liste im Münchner Stadtrat die größte Fraktion stellen, bereiten einen Antrag vor, den sie am Montag einbringen wollen. In diesem fordern sie, das Kreisverwaltungsreferat solle prüfen, "ob und bei welchen Konzerten als Auflage eine sogenannte Reihe Zero aus Sicherheitsgründen zu untersagen ist". Zudem soll geprüft werden, ob Safe Spaces für Konzerte möglich gemacht werden können und ob Awareness-Teams sowie die App "SafeNow" verpflichtend vorgeschrieben werden können - auf Kosten der Veranstalter.

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Der Antrag, der den Titel "Sichere Konzerte für alle" tragen soll, wird gemeinsam mit den Fraktionen der Linken und ÖDP gestellt; mit der CSU befinde man sich noch in Abstimmung, hieß es am Sonntag. "So wie die Unschuldsvermutung für den mutmaßlichen Täter gilt, müssen ebenso die Anschuldigungen der betroffenen Frauen gehört und ernstgenommen werden", sagt Mona Fuchs, die Fraktionsvorsitzende der Grünen. Die Politik müsse Strukturen schaffen, die sexualisierte Übergriffe verhinderten und eine schnelle Hilfe für Betroffenen ermöglichten: "Hier sehen wir noch Handlungsbedarf."
Rammstein gastiert am 7., 8., 10. und 11. Juni im Münchner Olympiastadion. Erwartet werden 240 000 Fans. In einer Reaktion auf die erhobenen Vorwürfe veröffentlichte Rammstein am Samstag ein Statement. In diesem heißt es: "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit."