Ramersdorf:Zug um Zug in die Moderne

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Mit langem Atem: Nach der Fertigstellung des Neubaus an der Bad-Schachener-Straße 44-66 will die GWG nun die übrigen Bereiche der Siedlung an der Haldenseestraße Zug um Zug bis zum Jahr 2031 modernisieren. (Foto: Jan Staiger)

Satzungsbeschluss nach Jahren intensiver Bürgerbeteiligung für das geplante neue Quartier an der Haldenseestraße. Die GWG will den sanierungsbedürftigen Bestand schrittweise abreißen und mehr als 600 Wohnungen errichten

Von Hubert Grundner, Ramersdorf

Der Bebauungsplan für die Siedlung an der Haldenseestraße ist rechtskräftig: Den sogenannten Satzungsbeschluss haben die Stadträte in der Sitzung des Planungsausschusses verabschiedet. Dessen Gültigkeit erstreckt sich auf den Bereich Haldenseestraße (beidseits), Bad-Schachener-Straße (südlich), Hechtseestraße (nördlich) und Krumbadstraße (östlich).

Der Entscheidung vorausgegangen sind mehrere Jahre intensiver Bürgerbeteiligung mit Infoveranstaltungen, moderierten Workshops und Diskussionen, an denen sich sowohl Bewohner der Siedlung als auch direkt Betroffene wie Vertreter der Stadtverwaltung und der Planungsbüros rege beteiligten. Ebenso regelmäßig haben sich Mitglieder des Bezirksausschusses Ramersdorf-Perlach und der Schutzgemeinschaft Ramersdorf mit ihren Vorstellungen zu dem Projekt zu Wort gemeldet.

Die städtische Wohnungsgesellschaft GWG beabsichtigt, die sanierungsbedürftige Siedlung an der Haldenseestraße im Rahmen einer sukzessiven Umstrukturierung zu einem zeitgemäßen Wohnquartier für zirka 665 Wohneinheiten mit den notwendigen sozialen Einrichtungen, Läden sowie Grün- und Freiflächen zu entwickeln. Der derzeitige Baubestand aus den 1950er Jahren soll in Schritten abgebrochen und durch moderne Wohngebäude ersetzt werden.

Eine entscheidende Wegmarke für den Fortgang des Sanierungsprojekts war der Eckdaten- und Aufstellungsbeschluss. Dieser bildete wiederum die Grundlage für den anschließenden städtebaulichen und landschaftsplanerischen Architektenwettbewerb, der mit der Auswahl von drei Entwürfen endete. Als Siegerkonzept ging aus einer erneuten Diskussions- und Überarbeitungsphase der Entwurf von Zillerplus Architekten und Stadtplaner, München, sowie Lex Kerfers Landschaftsarchitekten, Bockhorn, hervor.

Zirka 665 Wohnungen sollen im Zuge der Sanierung entstehen. Neben den erforderlichen Kindertageseinrichtungen soll in der Siedlung zur Förderung der offenen Kinder- und Jugendarbeit auch ein Teenie-Treff angesiedelt werden. Beabsichtigt ist außerdem der Rückbau der Haldenseestraße bis auf das, wie es heißt, erschließungsnotwendige Maß. Außerdem will die GWG, so heißt es, das bisherige Angebot an Einzelhandel- und Gewerbeflächen an geeigneter Stelle ergänzen.

In der Diskussion vor der Abstimmung hatte Stadtrat Herbert Danner (Grüne) angeregt, eine mögliche Verschmälerung der Hechtseestraße nicht aus den Augen zu verlieren. Dadurch könnte der öffentliche Raum am südlichen Rand der Siedlung etwas mehr Grün gewinnen. Danner zufolge soll außerdem GWG-Geschäftsführerin Gerda Peter angekündigt haben, dass es zur endgültigen Umsetzung des Sanierungsprojekts einen Gestaltungswettbewerb und einen Gestaltungsbeirat geben werde.

Wobei streng genommen mit der Sanierung der Siedlung bereits begonnen wurde: Der Neubau Bad-Schachener-Straße 44-66 ist fertig. Die übrigen Bereiche der Siedlung um die Haldenseestraße will die GWG nun Zug um Zug bis zum Jahr 2031 nachverdichten und modernisieren.

© SZ vom 11.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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