Ramersdorf/Perlach:Weniger Parkplätze, mehr Sicherheit

Lokalpolitiker sollen unübersichtliche Kreuzungen und Einmündungen benennen

Von Hubert Grundner, Ramersdorf/Perlach

Bei so mancher Entscheidung, die im Rathaus getroffen wird, denken sich die Betroffenen hinterher, dass etwas mehr Ortskenntnis auch nicht geschadet hätte. Diesen Fehler wollen Grüne und Sozialdemokraten bei einem gemeinsamen Stadtratsantrag offenbar vermeiden: Für ihre Initiative "Sichere Kreuzungen durch bessere Sichtbeziehungen" setzen sie auf den Sachverstand der Lokalpolitiker in den Stadtbezirken. So fordern sie in ihrem Antrag das Mobilitäts- und das Baureferat auf, einfache Umsetzungs- und Gestaltungsbeispiele für bessere Sichtbeziehungen an Kreuzungen zu erstellen, zum Beispiel durch Umwandlung eines Kfz-Stellplatzes in Radabstellanlagen. Diese Vorschläge sollen dann an die Bezirksausschüsse (BA) weitergeleitet werden. Und die Lokalpolitiker sind ihrerseits aufgerufen, Kreuzungen und Einmündungen zu benennen, an denen ein Parkverbot besonders nötig und Erfolg versprechend ist. Ein solches Vorgehen wurde im BA Ramersdorf-Perlach begrüßt, das Gremium unterstützt einhellig diesen Antrag.

Den Anlass liefert die Novelle der Straßenverkehrsordnung dieses Jahres. Sie weite das Parkverbot vor Kreuzungen und Einmündungsbereichen aus, heißt es zur Begründung des Antrags. Das Parken an diesen Stellen werde nun in einem Abstand von bis zu je acht Metern von den Schnittpunkten der Fahrbahnkanten verboten, wenn auf der rechten Fahrbahnseite ein straßenbegleitender baulicher Radweg vorhanden sei. Hierdurch solle die Sicht zwischen Fahrbahn, Radweg und Gehweg verbessert werden. Weiterhin gültig sei, dass an Kreuzungen und Einmündungen ohne einen baulich angelegten Radweg das Parken fünf Meter vor und hinter Kreuzungen und Einmündungen unzulässig ist. Die Realität in den Stadtbezirken sei aber eine andere: Vielfach und teils systematisch werde zu nah an Kreuzungen und Einmündungen geparkt. Teilweise ragten die Fahrzeuge in die Kreuzungen hinein. Dies stelle eine akute Gefahr für die Menschen zu Fuß und auf dem Rad dar. Kinder und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen seien von erschwerten Sichtverhältnissen besonders betroffen. Aber auch Autofahrer litten unter dem Stress und der begründeten Angst, wegen der schlechten Sichtbeziehungen Unfälle zu verursachen.

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