Ramersdorf/Perlach:Von Klinik zu Klinik

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Eine Tram entlang der Ständlerstraße könnte Außenbezirke im Süden und Osten verbinden. (Foto: Florian Peljak)

Lokalpolitiker schlagen eine Tram-Tangente zwischen Neuperlach und Harlaching vor

Von Hubert Grundner, Ramersdorf/Perlach

In die Debatte um den Ausbau des Trambahnnetzes haben sich jetzt auch die Grünen im Bezirksausschuss (BA) Ramersdorf-Perlach eingeschaltet. In einem Antrag fordern sie das Mobilitätsreferat auf, die Realisierung einer Trambahnlinie sei es vom Isartor oder vom Ostbahnhof bis nach Neuperlach nicht mehr primär zu prüfen. Stattdessen solle eine Tramverbindung zwischen den Krankenhäusern Harlaching und Neuperlach mit einer eventuellen Verlängerung bis nach Waldperlach geprüft werden. Zusätzlich solle geprüft werden, ob parallel zur Trambahnstrecke entlang der Ständlerstraße eine schnelle Radverbindung geschaffen werden kann. Auf Vorschlag ihres Vorsitzenden Thomas Kauer (CSU) haben die BA-Mitglieder beschlossen, den Antrag an das Mobilitätsreferat und die Stadtwerke München weiterzuleiten. Deren Experten sind nun aufgefordert, dazu Stellung zu nehmen und dem Gremium ihre Einschätzung bei dessen Trambahngipfel zu erläutern.

Ihren Antrag begründen die Grünen damit, dass eine Tramverbindung von der Orleansstraße über die Rosenheimer, die Kirchseeoner, die Hechtsee- und die Heinrich-Wieland-Straße nach Neuperlach fast parallel zur U 5-Linie verliefe und kaum zusätzlichen Nutzen brächte. Eine Verbindung über den Ramersdorfer Ortskern, die Ottobrunner Straße und den Pfanzeltplatz erscheine angesichts der vielen Engpässe auf dieser Route nur sehr schwer realisierbar. Außerdem würde damit die geplante und von vielen ersehnte Vitalisierung des Ramersdorfer Ortskerns wahrscheinlich um etliche Jahre verzögert. Die Verbindung von Neuperlach zum Ostbahnhof sei mit der U 5 im Fünf-Minuten-Takt und mit den ergänzenden Buslinien 55 und 155 durchaus zufriedenstellend und könnte durch eine Taktverdichtung bei den Bussen noch effektiver werden.

Stattdessen brächte eine Südost-Tangente vom Harlachinger bis zum Neuperlacher Krankenhaus entlang der Ständlerstraße eine neue sinnvolle und schnelle Verbindung der Außenbezirke mit Verknüpfungen zu den Tram-Linien 15 und 25 sowie 18 bis nach Giesing hinein. Mit einer direkten Anbindung an die U 1 am Mangfallplatz und der fußläufigen Erreichbarkeit der U 5 (Qiddestraße, Neuperlach Zentrum) entstünde eine attraktive Linie zwischen den beiden U-Bahn-Ästen. Auch das bestehende neue Wohngebiet an der Hochäckerstraße und das im Bau befindliche am Alexisweg würden von dieser Linie profitieren, hoffen die Grünen. Eine mögliche Verlängerung bis nach Waldperlach würde den Stadtrand noch gut mit anbinden.

Parallel zu einer neuen Tramlinie bliebe entlang der Ständlerstraße außerdem noch genügend Platz für einen breiten Fahrradweg, der dann auch für Radler eine möglichst direkte Verbindung vom Osten in den Süden Münchens ermöglichen würde. Mit dem Antrag der Grünen-Fraktion ist die Bitte an die Nachbar-Bezirksausschüsse Obergiesing-Fasangarten und Untergiesing-Harlaching verbunden, sich ebenfalls mit dieser Thematik zu befassen.

© SZ vom 08.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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