Ramersdorf:Neue Nachbarn im Anflug

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Imker Andreas Bock zieht mit seinen Bienen an die Wilramstraße

Es klingt wie ein schlechter Witz, dennoch ist es traurige Wahrheit: In manchen Städten finden Insekten inzwischen eine größere Vielfalt an blühenden Pflanzen und Bäumen vor als im Umland mit seinen landwirtschaftlichen Monokulturen. Weshalb auch immer mehr Imker ihre Bienenstöcke in eigentlich dicht besiedelten Kommunen aufstellen. So wie Andreas Bock: Auf dem Gelände der ehemaligen Luitpoldkaserne und den angrenzenden Gebieten zwischen Dachauer, Loth-, Schwere-Reiter-Straße, Heß- und Infanteriestraße soll ein urbanes Stadtquartier entstehen, in dem Wohnen und Arbeiten mit Kunst, Kultur und Wissen innovativ verknüpft werden. Während der Planungsphase gibt es im Kreativquartier allerdings Möglichkeiten verschiedenartiger Zwischennutzungen. Und Demeter-Imker Bock mit seinen 30 Bienenvölkern hat beispielsweise bis Juni 2019 einen Vertrag für die Interimsnutzung.

Und auch für die Zeit danach scheint schon eine Lösung gefunden zu sein. Wie die Rathaus-Pressestelle jetzt mitgeteilt hat, habe sich das zuständige Kommunalreferat frühzeitig Gedanken um Ersatzflächen für Andreas Bock gemacht. In Ramersdorf wurde für seine Bienen offenbar ein geeigneter Standort auf einer Grünfläche an der Wilramstraße 6 ausfindig gemacht. Die Planung wurde mit den beteiligten Referaten abgestimmt und der Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach bereits informiert. Der Umzug soll demnach noch in diesem September erfolgen. Der Hintergrund: Ein Umzug im Herbst ist für die Bienen schonender als im Sommer, weil die Futtersuche abgeschlossen ist und sie ihre Bienenstöcke nicht mehr oft verlassen.

"Was das Thema Zwischennutzungen betrifft, sieht sich das Kommunalreferat als ,Möglichmacher'", so Kommunalreferentin Kristina Frank. "Auf dem Gelände des überplanten Kreativquartiers können wir in manchen Ecken wunderbare Interimsnutzungen realisieren. Interim bedeutet aber immer, dass die Zeit der Nutzung irgendwann zu Ende geht. Imker Andreas Bock und seinen 30 Bienenvölkern konnten wir durch die Ersatzfläche in Ramersdorf eine längerfristige Perspektive anbieten." Vorausschauend planen und vorhandene Ressourcen intelligent nutzen - so stelle sie sich nachhaltige Flächenbewirtschaftung vor, erklärte Frank dazu.

© SZ vom 08.09.2018 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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