Tanz:Tanz als Protest

Mit Minimalabweichung zum maximalen Effekt: "Radical Cheerleading". (Foto: Dieter Hartwig)

"Radical Cheerleading" der israelischen Choreografin Zufit Simon im Schwere Reiter.

Gemäß amerikanischer Highschool-Konvention sind es die Cheerleader, diese durchtrainierten, superakrobatischen Mädels in knappen Uniformröckchen, die die tollsten Jungs der Football-Mannschaft daten. Skandierend und mit seltsamen Püscheln wedelnd, lenken sie mit ihren genormten Frauenkörpern vom Spielfeldrand aus die Aufmerksamkeit auf die männlichen Akteure, die eigentlichen "Leader". Seit den Neunzigerjahren benutzt der queer-feministische Aktivismus diese Codes lustvoll ironisch als Kritikform an überkommenen Geschlechterbildern. Längst finden sie sich auch wieder in den "protest choreographies" des zeitgenössischen Tanzes, wie etwa im neuen Gruppenstück "Radical Cheerleading" der israelischen Choreografin Zufit Simon. Der Schlachtruf der Cheerleader im Schwere Reiter könnte am 16. Februar dann heißen: " R is for radical and A is for all right, D is for democracy and I is for insight, C is for cheering and A for anarchy, L is for lovin' and that is what you'll see!"

"Radical Cheerleading", Premiere: Do., 16. Feb., 20.30 Uhr, weitere Vorstellungen 17. und 18. Feb., Schwere Reiter, Dachauer Str. 114a, www.schwerereiter.de

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