Süddeutsche Zeitung

Rad-Ring-Demo:Ring frei

Mehrere Tausend Menschen demonstrieren auf dem Rad für eine andere Verkehrspolitik

Von Andreas Schubert

Am Ende sind fast alle wieder heil an der Theresienwiese angekommen, bis auf zwei Radler, die nach Polizeiangaben auf ihrer Tour über den Mittleren Ring gestürzt sind. Aber die Hitze hat den Demonstranten bei der großen Rad-Ring-Demo am Sonntag offenbar nicht viel ausgemacht. 2500 Teilnehmer waren es laut Polizei, die Veranstalter sprachen von insgesamt 6000, von denen viele nicht die ganze Tour mitgemacht hätten und deshalb von der Polizei nicht erfasst worden seien. Und viele haben auch an der Schlusskundgebung unterhalb der Bavaria nicht mehr teilgenommen, obwohl dort ein zwar warmer, aber doch erfrischender Wind wehte. Sicherheitshalber hatten die Veranstalter sogar eine Art Dusche aufgebaut.

Entspannt ging es auf der Theresienwiese allemal zu. Die Band Oansno spielte lässige Musik - eine Mischung aus Reggae, Balkan-Sound und bayerischen Volksweisen. Fridays-for-Future-Aktivisten nutzten die Bühne, um lautstark ihre Forderungen nach einer autofreien Zone innerhalb des Altstadtrings und von 2025 an sogar innerhalb des Mittleren Rings kund zu tun.

Die Demo war die letzte Gelegenheit, für die beiden Bürgerbegehren Radentscheid und Altstadt-Radlring zu unterschreiben. Das Quorum von jeweils mindestens 33 000 Unterschriften hatten die Initiatoren - die Grünen, die ÖDP, die Linke, der Bund Naturschutz, der ADFC und Green City - allerdings schon vorher mehr als erreicht. Das Bündnis fordert unter anderem einen Radring mit ausreichend breiten Wegen und ein durchgehendes Radwegenetz. Am Donnerstag wollen die Initiatoren die restlichen Unterschriften einreichen. Bis zum 18. Juli will die Stadtverwaltung dann prüfen, ob die vom Fahrradklub ADFC ausgearbeiteten Vorschläge für einen Altstadt-Radlring realisierbar sind. Danach wird der Stadtrat abstimmen, ob er die Ziele so wie gefordert übernimmt. Ist das nicht der Fall, kann es zu einem Bürgerentscheid kommen.

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Quelle:
SZ vom 01.07.2019
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