Was ihm blieb, war die Angst. Die Stunden, die Tage nach dem Übergriff konnte Chris M. das Haus nicht verlassen, wollte keines seiner Kleidungsstücke mehr tragen. Die Stunden, die Tage nach dem Übergriff hat M. sich zurückgezogen, in Verleugnung seiner Persönlichkeit, Selbstmitleid, und dann: Wut. Auf den Täter, der ihn beleidigt, bespuckt und getreten hat. Aber auch auf sich selbst, auf sein Selbstmitleid. "Ich habe mir jeden weiteren Gedanken daran verboten, ein armes Opfer zu sein", sagt der heute 26-Jährige. "Selbstermächtigung", so nennt er das. Und deswegen erzählt er die Geschichte heute auch, als seine Geschichte.
Hass gegen queere Menschen:"Für uns gelten von vorneherein andere Spielregeln"
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Beleidigungen, Bedrohungen, Schläge und Tritte: Homosexuelle und trans Menschen erleben in München immer wieder Gewalt. Die Dunkelziffer ist enorm, denn nur wenige Taten werden zur Anzeige gebracht. Über brutalen Hass und die, die ihn aushalten müssen.
Von Max Fluder

Protest gegen Auftritt von Daniele Ganser in München:"Unverständlich und gefährlich"
Daniele Ganser gilt als Star der verschwörungsideologischen Szene. Die Israelitische Kultusgemeinde, der Antisemitismus-Beauftragte und andere Experten üben scharfe Kritik am geplanten Auftritt des Schweizer Historikers im Münchner Circus Krone. Dort versteht man die ganze Aufregung nicht.
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