Bei einem Raubüberfall in Pullach sind in der Nacht zum Dienstag eine Seniorin und ein Senior von unbekannten Tätern zusammengeschlagen und schwer verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei drangen die beiden Täter mit Gewalt in das Einfamilienhaus im Ortsteil Großhesselohe ein. Die Bewohner, ein Ehepaar im Alter von 78 und 79 Jahren, schliefen zu dieser Zeit. Der genaue Ablauf wird derzeit noch ermittelt, klar ist jedoch jetzt schon, dass die Täter das Ehepaar „grün und blau“ schlugen, so die Polizei. Die beiden Opfer wurden so schwer verletzt, dass sie am Dienstag noch nicht vernommen werden konnten.
Im Anschluss an die körperlichen Attacken fesselten die Täter das Ehepaar und durchsuchten das Haus nach Wertgegenständen und Bargeld. Dabei wurden sie wohl auch fündig, der Wert ihrer Beute muss aber ebenfalls noch ermittelt werden. Danach flüchteten sie.
Das Ehepaar konnte sich nach einiger Zeit – nämlich gegen 3.45 Uhr – selbst befreien und verständigte dann den Notruf. Die Polizei fahndete in Pullach mit anfangs mehr als 20 Streifen, mit zivilen Kräften, einem Polizeihubschrauber und einem Hund nach den Tätern, war aber bislang nicht erfolgreich.
Die beiden Opfer wurden mit massiven Gesichtsverletzungen, vor allem Hämatomen, in Kliniken gebracht. Wann sie so weit genesen sind, dass sie mit ihren Aussagen zur Aufklärung des Falles beitragen können, ist derzeit noch unklar.
Immerhin konnten die beiden eine – wenn auch rudimentäre – Personenbeschreibung abgeben. Demnach sind die Täter männlich. Sie waren dunkel gekleidet und redeten miteinander in einer Sprache, von der die Geschädigten annehmen, dass es Russisch war.
Aufgrund der Vorgehensweise geht die Polizei davon aus, dass der Überfall kein Zufall war, sondern dass die Täter das Haus und seine Bewohner gezielt ausgesucht haben. Dafür spricht auch der Zeitpunkt der Tat: „Gewöhnliche“ Wohnungseinbrecher versuchen Kontakt mit ihren Opfern möglichst zu vermeiden. Deshalb ist es ungewöhnlich, dass der Pullacher Überfall zu einem Zeitpunkt stattfand, zu dem die Täter annehmen mussten, dass die Bewohner zu Hause sind.
Nun suchen die Ermittler Zeugen, die zum angegebenen Zeitpunkt Beobachtungen gemacht haben, die mit dem Geschehen in Verbindung stehen könnten. Es geht dabei in Großhesselohe um den Bereich Georgenstraße, Pullacher Straße, Bahnhofplatz, Georg-Kalb-Straße und Fritz-Gerlich-Straße.