Prozess:Haftstrafen für Dating-Betrüger

Für millionenschweren Betrug beim Online-Dating hat das Landgericht München I mehrjährige Haftstrafen für drei Angeklagte verhängt. Ein Deutscher wurde am Donnerstag zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, ein Nigerianer zu zwei Jahren und sechs Monaten und ein Ghanaer zu drei Jahren und zwei Monaten Jugendhaft. Die Drei haben gestanden, zusammen mit weiteren Tätern zahlreiche Nutzer von Dating-Plattformen im Internet mit falschen Profilen getäuscht und um viel Geld geprellt zu haben. "Love Scamming" heißt diese inzwischen relativ verbreitete Masche. Insgesamt kam mehr als eine Million Euro Beute zusammen. Die Angeklagten wurden auch zu erheblichen Entschädigungszahlungen von insgesamt mehr als 270 000 Euro an die Opfer verurteilt. Mit seinen Urteilen blieb das Gericht leicht unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die vier Jahre beziehungsweise zwei Jahre und neun Monate Haft sowie drei Jahre und vier Monate Jugendhaft gefordert hatte. Die Verteidiger der drei Angeklagten hatten geringere Strafen und milde Urteile beantragt. Am schlimmsten erwischte es laut Anklage eine Frau aus Starnberg, die auf einer Plattform einen US-Soldaten namens Thomas Stabler kennenlernte, der nicht existierte. Ihm überwies sie 380 900 Euro, einem angeblichen Anwalt gab sie im Hotel Bayerischer Hof zusätzlich noch 128 000 Euro in bar.

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