Um das Video zum Protest-Song "Nicht mit uns" von Ron Williams gibt es Ärger. Wenige Stunden vor Veröffentlichung hat die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München ihr Statement, in dem sie von Demokratie, Freiheit und Zusammenhalt spricht, zurückgezogen. Kurzfristig hat sich daraufhin Marian Offman, SPD-Stadtrat und Münchens Beauftragter für interreligiösen Dialog, bereit erklärt, für sie einzuspringen. Grund für Knoblochs Rückzieher ist die Beteiligung von Dieter Hallervorden, von der Knobloch wohl erst aus einem SZ-Bericht vom 17. Mai erfahren hatte.
Hallervorden wird nach der Veröffentlichung seines Videos und Gedichts "Gaza Gaza" Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit vorgeworfen. Ron Williams' Lied-Projekt, an dem zahlreiche Prominente mitwirken und das privat finanziert wurde, soll ein Zeichen gegen Rechts sein. Es nimmt nicht Bezug auf die Geschehnisse in Nahost. Knobloch stellte Williams dennoch vor die Wahl: Hallervorden oder ich. Der US-amerikanische Sänger, Moderator und Schauspieler, der in München lebt, aber wollte eigentlich nicht auf die Beteiligung von Hallervorden verzichten: "Er ist einer der berühmtesten deutschen Künstler, der eine klare Meinung hat, er ist sicher kein Antisemit oder stellt die Existenz Israels infrage." Hallervordens Beitrag wurde dennoch ersatzlos gestrichen. Knoblochs Sprecher erklärte zu dem Vorfall am Freitagnachmittag sehr knapp: Knobloch bringe sich nur in Medienprojekte ein, "sofern alle Beteiligten gewisse Grundsätze einhalten".
Offmans Statement musste neu aufgenommen und das Video bearbeitet werden. Das Video und der Song mit dem eingängigen Refrain "Nicht mit uns", der verbindend wirken soll, wurde deshalb nicht wie angekündigt in der Nacht von Freitag auf Samstag, sondern erst im Laufe des Samstags freigeschaltet.