Promis auf der Wiesn an Tag 10, 11 und 12Kimmich ganz in Rosa und Lehmann in der Version ohne Kettensäge

Lesezeit: 4 Min.

Alisha Lehmann, in mehrerlei Hinsicht Shootingstar des Frauenfußballs, am Dienstag auf der Wiesn.
Alisha Lehmann, in mehrerlei Hinsicht Shootingstar des Frauenfußballs, am Dienstag auf der Wiesn. (Foto: Andy Knoth/Agency People Image)

Die bekannteste Fußballerin der Welt, das treueste Schlagerpärchen des Landes und eine Familie, die sich mit dem großen Auftritt bestens auskennt – die Promis von Montag, Dienstag und Mittwoch.

Von Philipp Crone

Bevor das Duo mit den fröhlichen Gesichtern unten in den Mittelpunkt rückt, hier noch kurz eine Anmerkung: Nachdem es derzeit auf der Welt wenige wichtigere Ereignisse gibt (außer der Frage, ob Pietro Lombardi weiterhin bei Oliver Pocher im Keller wohnt) als die Frage, wer nun am nächsten Tag wieder auf dem Oktoberfest war, hier eine kleine Entschuldigung: Am Montag waren es vor allem Menschen wie Sie und ich, nicht einmal Verena Kerth war da. Dienstag gab es ausnahmsweise sogar eine Konkurrenzveranstaltung auf Augenhöhe, die Feier zum 80. von Schlagerproduzent Ralph Siegel im Bayerischen Hof. Und der Mittwoch mit der vorübergehenden Schließung der Theresienwiese war schlicht kein Tag für luftig bis lustig leichte Wiesn-Geschichten, wie sie in dieser Rubrik erzählt werden.

Für die kommenden Abende liegen alle Hoffnungen dann auf einem fulminanten VIP-Finale und der wiesentlichen Wiederkehr von Schwarzenegger, Kaulitz und Co.

Haben das Faxen dicke

Marianne und Michael Hartl.
Marianne und Michael Hartl. (Foto: Jessica Kassner/Agency People Image)

Marianne und Michael sind nicht wegzudenken aus irgendeinem Garten, in dem Schlager erklingen. Das Paar, 72 und 76, also aus dem Fax-Zeitalter, das seit Jahrzehnten verheiratet ist und etwa genauso lang als Moderatoren- und Gesangsduo Erfolg hatte, gehört auch zur Inneneinrichtung einer ordentlichen bayerischen Oktoberfesteinladung wie in diesem Fall am Dienstag von der hiesigen Modefirma Aigner. Gesungen haben die zwei fürs Foto natürlich auch, nicht überliefert ist dabei der Song. Dem Anlass entsprechend wäre einer ihrer Hits wie „Kuscheln erlaubt“ oder „Nimm’s leicht, nimm mich“.

Wein, Vibe und Gesang

Thomas Sabo und Rita Sabo.
Thomas Sabo und Rita Sabo. (Foto: Andy Knoth/Agency People Image)

Interessant sind die Accessoires, denn wer welche Rolle spielt, ist nicht zu übersehen, sieht man ja schon an den Herzen, die sie sich angesteckt haben. Links der „Chef“, Thomas Sabo, also der für glänzende Accessoires und leichte Extravaganz bekannte Schmuckunternehmer, an seiner Seite die Göttin oder Gattin, das ist nicht einwandfrei zu sehen, ist aber in der Wiesn-Hierarchie selbst als Göttin unter dem Chef anzusiedeln. Und ein Chef kann natürlich für seine Göttin auch ein anderes Mahl als das traditionelle Hendl & Henkel-Glas kredenzen lassen. Kalter Fisch und warmer Wein, das ist fein, wie man im Käferzelt gerne sagt. Da entstehen ganz besondere Vibes.

Die Helmis sind da

Die Mannschaft des Eishockey-Teams EHC Red Bull München im Hackerzelt am Montagabend.
Die Mannschaft des Eishockey-Teams EHC Red Bull München im Hackerzelt am Montagabend. (Foto: Heike Feiner/IMAGO/Eibner)

Diese jungen Männer hier haben ein Helm-Problem, zumindest was ihren Bekanntheitsgrad in Klatschmagazinen angeht. Da hat es der Fußball- oder Tennis-Profi leichter. Der hat höchstens mal ein Halm-Problem, wenn ihm das Gras auf dem Platz zu hoch ist. Aber er trägt beim Ausführen seiner Sportart ja keine Kopfbedeckung, die ihn optisch quasi anonymisiert. Für alle, die sonst nur Rasensport verfolgen und sich ob der großen Zahl wundern könnten: Beim Eishockey stehen immer nur sechs Spieler auf dem Eis. Das Team hat standesgemäß sein Wiesnheimspiel am Vortag gewonnen und sich den Oktoberfestbesuch damit doppelt verdient. Eishockey ist für seine Härte bis hin zu regelmäßigen kleineren Handgemengen (ohne Handschuhe und Schläger) bekannt, aber auch für einen besonderen Teamspirit. Um den zu erreichen, war zumindest früher auch die Zuhilfenahme von alkoholischen Getränken zu sportlich einigermaßen verkraftbaren Zeitpunkten üblich. Beste Voraussetzungen also für die Wiesn.

Lehmann, mit 16 Millionen Followern, ohne Kettensäge

Alisha Lehmann (zweite von links) feier mit ihren Fußball-Kolleginnen.
Alisha Lehmann (zweite von links) feier mit ihren Fußball-Kolleginnen. (Foto: Andy Knoth/Agency People Image)

Alisha Lehmann ist der größte Fußballstar respektive natürlich die größte Fußballstarin, um diesen Begriff endlich mal zu etablieren. Sie ist, das kann man wohl schon sagen, nicht die allerbeste Fußballerin, bei der Europameisterschaft in der Schweiz in diesem Jahr kam sie für das Gastgeberland meistens von der Bank (in diesem Fall muss man wohl präzisieren: von der Auswechselbank, nicht vom Geldinstitut). Sie ist aber mit mehr als 16 Millionen Followerinnen und Followern bei Insta zum Beispiel die weitaus bekannteste Kickerin. Zum Vergleich: Messi hat mehr als eine halbe Milliarde Follower, aber das ist die Männer-Größenordnung. Pernille Harder, dänische Starin-Spielerin des FC Bayern, kommt auf knapp 300 000 Follower. Lehmann (nicht verwandt mit dem ehemaligen Fußballtorwart gleichen Namens, der nun oft mit einer Kettensäge in Zusammenhang gebracht wird) war bereits mit einer Mannschaftskollegin und mit einem Profifußballer liiert, was eventuell auch den Bekanntheitsgrad der 26-Jährigen steigerte. Am Dienstag war sie mit Mitspielerinnen von der italienischen Erstligistin FC Como unterwegs und – wie es sich für eine Stürmerin gehört – natürlich im Schützenzelt.

Kimmich ganz in Rosa

Lina Kimmich.
Lina Kimmich. (Foto: Manuel Tilgner/Agency People Image)

Man könnte hier natürlich sofort eine Frage mit leichtem Skandalpotenzial stellen: Lina Kimmich war am Dienstagabend auf der Wiesn. Waaaas, sie hat nicht ihrem Mann beim Arbeiten zugesehen respektive ihn angefeuert? Joshua spielte mit den Bayern in der Champions League. Nein, könnte man entgegenhalten, so man das klassische Rollenbild vertritt: Irgendjemand muss sich ja um die vier Kinder kümmern, wenn der oder die Partnerin mal wieder eine Dienstreise antreten muss. Wobei die nicht mit waren auf dem Oktoberfest (das wäre nun wirklich ein gefundenes Buchstabenfressen für den Boulevard). Man kann davon ausgehen, dass im Hause Kimmich (er 8,4 Millionen Instafollower und mutmaßlich ein Jahresgehalt in ähnlicher Euro-Höhe, sie 68 000 Instafollower) Geld für einen Babysitter vorhanden wäre. Posiert hat Kimmich übrigens ganz brav, mit Schleife rechts für vergeben (verheiratet seit 2022), in Rosa (die Farbe unter anderem der Unschuld und Romantik) und mit Breze, die ja in der richtigen Haltung auch als Herz durchgeht.

Machen keinen Zirkus

Vivian Paul, Bernhard Paul und Lili Paul-Roncalli (von links).
Vivian Paul, Bernhard Paul und Lili Paul-Roncalli (von links). (Foto: API (c) Manuel Tilgner/Agency People Image)

Den machen sie natürlich schon, aber erstens heißt er dann nicht Zirkus, sondern nennt sich Circus, und zwar der namens Roncalli. Vertreten am Mittwochabend auf der kleinen Foto-Bühne des Käferzelts von Vivian und Lili Paul-Roncalli, den Töchtern des Zirkus-Gründers Bernhard Paul (Mitte). Bernhard Paul und André Heller gründeten Roncalli vor fast genau 50 Jahren, am 8. Oktober 1975, in Köln. Dass der Zirkus seit 2018 auf Tiere verzichtet ist etwa damit vergleichbar, als ob das Oktoberfest die Hendl streicht. Und war so überfällig wie alkoholfreies Bier in allen Wiesnzelten. Doch der Laden läuft, wie auch der Promi-Andrang vor dem Käferzelt am Mittwochabend wieder trotz aller Widrigkeiten des Tages zeigt. Am 24. Oktober startet erst das Gastspiel in der Landeshauptstadt. Trotzdem sind die Roncallis bereits da, ist aber vielleicht auch nachvollziehbar: Kaum jemand wird wahrscheinlich von Zelten stärker angezogen als Zirkusmenschen.

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