Prominente im Einkaufszentrum:Unterirdische Ruhmeshalle

Prominente im Einkaufszentrum: Ehrung für Ottfried Fischer, Alfons Schuhbeck und Spider Murphy Gang im Stachus Untergeschoss.

Ehrung für Ottfried Fischer, Alfons Schuhbeck und Spider Murphy Gang im Stachus Untergeschoss.

(Foto: Stephan Rumpf)

Ottfried Fischer, Alfons Schuhbeck und die "Spider Murphy Gang" an der Stachus-Decke

Von Franz Kotteder

"Ein Heiligenschein!" Da strahlt Ottfried Fischer, als er die Deckenscheibe mit seinem Konterfei enthüllen darf. Aber ein leicht ironisches Funkeln sieht man schon auch in seinen Augen - kein Wunder, schließlich hat er sich in seiner langen Kabarettlaufbahn immer wieder mit Heiligen, Heiligenscheinen und Scheinheiligen auseinandergesetzt. Und jetzt ist er also selber so einer. Na ja, ein bisschen jedenfalls.

Ottfried Fischer hat nun also auch einen Platz im "Sky of Fame" bekommen. Der Himmel des Ruhms, das ist die aus ganz vielen weißen Scheiben bestehende Deckenverkleidung des Stachus-Untergeschosses, was erst einmal nicht so arg glamourös klingt. Die Leitung des Einkaufszentrums hat, um der Anlage eben doch etwas Glamour zu verleihen, deshalb dieses Pendant zum "Walk of Fame" (für die Stars von Hollywood) in Los Angeles erfunden; bekannte Münchner Promis sollen dort an der Decke einen Platz finden. Die Auswahl treffen die Münchner selbst - beziehungsweise jene, die im Abstimmungszeitraum im Stachus-Untergeschoss ihre Stimmzettel abgegeben haben oder beim Publikumsvoting eines privaten Münchner Rundfunksenders mitgemacht haben. Bis zum Mittwoch hatte es schon sieben solcher Promi-Plaketten an der Decke gegeben, unter anderem für Senta Berger, Helmut Fischer, Rudolph Moshammer und Sepp Maier.

Nun sind es exakt zehn. Denn das Publikum hat neben Ottfried Fischer auch noch Alfons Schuhbeck sowie die Spider Murphy Gang in den unterirdischen Promi-Himmel berufen. In Begleitung der Moderatorin Karen Webb durften die Geehrten ihre Konterfeis selbst enthüllen - und mit Fans für viele, viele Selfies posieren.

Geehrt fühlten sie sich alle. Die Spider Murphy Gang - vertreten durch Sänger Günther Sigl und Gitarrist Barny Murphy - natürlich wegen ihrer zahlreichen München-Hits. An einen davon erinnerte Alfons Schuhbeck: "Ich hatte ja meine Kochschule einmal dort, wo die Rosi früher gearbeitet hat." Eine Anspielung auf "Skandal im Sperrbezirk", denn das Platzl war einstmals ein wildes Rotlichtviertel. Heute, sagt Sigl, sei es eher "Schuhbeck-City", der Starkoch hat ja einen Haufen Läden und Restaurants dort. Und hat vor, sie noch eine ganze Weile zu behalten: "Mit 70 Jahren bin ich ja jetzt in der Jugend des Alters, und mit 90 arbeite ich dann halbtags."

So witzeln sich die Geehrten durch die Preisträger-Präsentation. Und nachdem es sich ja um ein Einkaufszentrum handelt, erinnert Ottfried Fischer daran, dass gerade ein neues Buch von ihm erschienen ist. Sigl erinnert sich, dass es auch eine Bildbiografie seiner Band gibt. Schuhbeck hätte mit den Titeln seiner vielen Bücher den ganzen Nachmittag füllen können. Und Gott sei Dank hat auch Karen Webb ein indisches Kochbuch geschrieben, sonst hätte der Werbeblock doch eine empfindliche Lücke gehabt.

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