Promi-Schießen auf der Wiesn:Treffen oder trinken

'BMW Armbrustschiessen' - Oktoberfest 2014

Moderatorin Tina Kaiser beim Armbrustschiessen auf der Wiesn.

(Foto: Getty Images)

Beim Promi-Schießen im Armbrustschützenzelt sind nicht alle so ehrgeizig wie Hacker-Pschorr-Chef Andreas Steinfatt. Er geht gleich zum Schießstand, trifft ins Schwarze - und muss deswegen zahlen.

Von Stephan Handel

Die Diskussion dauert nur ein paar Minuten, dann ist klar: Zum Wiesnwirt würde sich Andreas Steinfatt nicht eignen. Zwar steht der Hacker-Pschorr-Chef als solcher auf der Gästeliste, und Fachkunde in einem wichtigen Teilbereich des Wiesnwirtewesens ist ihm gewiss nicht abzusprechen, jedoch, und da sind sich die Diskutanten schnell einig: Steinfatt fehlt es am Idealismus, der die echten Wiesnwirte auszeichnet; sie alle nehmen die Fron des Oktoberfestes ja aus reiner Menschenfreundlichkeit auf sich und sind froh, wenn sie am Ende nicht draufzahlen.

Nein, das ist mit dem Manager Steinfatt nicht zu machen, weshalb er gleich zum Schießstand im Armbrustschützen-Zelt geht, wegen Killerinstinkt und so. Gleich als erstes trifft er genau ins Schwarze der Scheibe, und damit hat er, ob er will oder nicht, doch eine Art von Menschenfreude bewiesen.

Den Schießstand betreut nämlich die Armbrustschützen-Gilde "Winzerer Fähndl", und bei ihr ist es guter Brauch, dass zehn Euro in die Jugendkasse bezahlt, wer einen Zwölfer schießt - das gilt selbstverständlich auch für die Armbrust-Amateure, die sich beim so genannten "Promi-Schießen" der BMW-Niederlassung an der Waffe versuchen.

Das tun, mit unterschiedlichen Erfolg, der Regisseur Joseph Vilsmaier ebenso wie Inge Wrede-Lanz, während andere lieber am Tisch bleiben und die sportliche Betätigung auf das einarmige Heben in der Ein-Liter-Klasse beschränken. Heinrich Traublinger zum Beispiel, der Chef der bayerischen Handwerker, oder auch Regine Sixt nebst Charlotte Knobloch.

Die Zweitplatzierten gehen in die Staatsoper

Die Freude am Fahren repräsentieren Martin Tomczyk, Bruno Spengler und Marco Wittmann, die zwar einerseits erfolgreiche DTM-Rennfahrer sind, mit den Gepflogenheiten des Prominenten-Lebens hingegen noch nicht so vertraut zu sein scheinen: Als sie vom Reporter eines Lokalradios interviewt werden, müssen sie hinterher unbedingt noch ein Foto mit sich und dem Reporter machen, was in gewissen Kreisen als extrem uncool gelten würde.

Das Schießen gewonnen hat Jürgen Hausmann, der mit der Stoiber-Tochter Constanze verheiratet ist, sowie, bei den Damen, Sylvia Burgmaier. Sie dürfen sich über VIP-Karten für ein Spiel des FC Bayern freuen, während die Zweitplatzierten in die Staatsoper müssen. Günter Steinberg vom benachbarten Hofbräu-Zelt hat dann auch noch vorbeigeschaut und mit seinem Wirte-Kollegen Peter Inselkammer geplaudert, wahrscheinlich über Idealismus.

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