In der Drogenpolitik fährt Bayern weiterhin einen harten Kurs: Nach jahrelangen Versuchen der Stadt, eine Drogenambulanz, also einen Konsumraum in der Stadt einzurichten, gibt es nun eine eindeutige Absage. Die bayerische Staatsregierung habe in einem Brief an den Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das Modellprojekt für eine Drogenambulanz in München abgelehnt, teilt die Stadt mit. Der OB zeigte sich "sehr enttäuscht, dass der Freistaat sich gegen eine Rechtsverordnung sperrt, die uns die Bereitstellung von Drogenkonsumräumen erlauben würde". Damit sollten die Betroffenen eine Möglichkeit haben, mitgebrachte Drogen im geschützten Rahmen und unter Aufsicht zu konsumieren, um Komplikationen und Todesfälle zu vermeiden. Ein Konzept lag bereits vor. Der Freistaat verkenne die besonderen Herausforderungen in den Großstädten, wo es neben der Hilfe auch gelte, die Stadtgesellschaft etwa vor herumliegenden Spritzen zu schützen, so der OB. In 17 Städten in acht Bundesländern seien positive Effekte zu beobachten. Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (SPD) bezeichnete die Absage des Freistaats als "schweren Rückschlag".
Projekt abgelehnt:Freistaat verbietet Drogenkonsumraum
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