Programm bis Aschermittwoch:Alles dreht sich

Lesezeit: 4 min

In der Faschingssaison kann man bei zahlreichen Festen feiern und tanzen, bunt kostümiert, in Abendkleidung oder einfach ganz in Weiß - eine Auswahl

Von Claudia Wessel

Rund 20 Bälle stehen allein im Deutschen Theater auf dem Programm, an 17 Tagen kann man im Hotel Bayerischer Hof Fasching feiern, neun Weiße Feste werden in der Max-Emanuel-Brauerei gegeben, einen Kölschen-Hausball gibt es im Schwulenlokal Deutsche Eiche, einen berühmten Gauklerball im Künstlerhaus am Lenbachplatz, einen 2006 wiederbelebten Faschingsumzug der Damischen Ritter, "Tanzen, Singen, Flirten" kann man auf den Partys ab Weiberfasching im Ratskeller und zu guter Letzt wird ganz München narrisch: In der Fußgängerzone regnet es Konfetti und am Faschingsdienstag tanzen die Marktweiber. Wer sich in der narrischen Saison, die am 5. März mit dem Faschingsdienstag endet, amüsieren möchte, hat dazu reichlich Gelegenheiten.

Kunterbunt und laut wird es zugehen beim Hausball in der Deutschen Eiche an der Reichenbachstraße am Samstag, 26. Januar, von 20 Uhr an. Hier ist der Kölner Karneval unter dem Motto "Jeck op russisch" zu Gast; es gibt echtes Kölsch und echte Kerle. Gefeiert wird aber auch mit Damen und Heteros, denn die Party findet nicht in der Sauna, sondern im Restaurant statt. Der Eintritt ist frei. Eine Alternative für alle, die zum Filmball im Hotel Bayerischer Hof am gleichen Abend nicht eingeladen sind.

"Tanz mit mir" welche Frau hat das noch nicht zu ihrem Mann gesagt? Viele Herren aber winken ab, weil sie es meist einfach nicht können. Das aber lässt sich ändern und zwar noch ganz schnell vor Beginn der großen Ballsaison. An nur zwei Terminen kann man genug lernen, um bei jedem Ball mitzuhalten. Da dort die Tanzfläche meist sehr voll ist, sind großartige Figuren ohnehin nicht möglich. Walzer und Discofox erlernen kann man am Sonntag, 20. Januar, und am Samstag, 26. Januar, im Silbersaal im Deutschen Theater, also gleich mit einem Hauch von Ball-Ambiente. Jeweils von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr beim Kurs der Tanzschule Wolfgang Steuer mit dem Titel "Tanz mit mir".

Anwenden kann man diese Kenntnisse dann etwa am 2. Februar beim Großen Narrhalla Ball im Deutschen Theater. Hier tritt das offizielle Münchner Faschingsprinzenpaar, Fabrician I. und Sarah I., auf, und hier wird jedes Jahr der Karl-Valentin-Orden vergeben an eine Person, die angeblich mit Humor gesegnet ist.

Wen das Tanzfieber schon gepackt hat, oder wer gerne davon ergriffen werden möchte, ist beim Ball der Nationen am 9. Februar im Deutschen Theater richtig. Hier finden zwei hochklassige Tanzturniere statt, aber auch die Besucher dürfen selbst aufs Parkett.

Der berühmte Opernball ist weit weg, einen kleinen Ableger des Wiener Großereignisses gibt es aber auch in München und zwar die "Walzerträume", den Galaball der Österreicher im Deutschen Theater am 14. Februar.

Doch nicht nur die klassischen Standard- und Lateintänzer haben ihre Bälle, auch für die Swingfreunde gibt es zwei Abende, den "Rock that Swing Ball" am 2. März im Deutschen Theater und den "Jamboree Ball" am 3. März. Beide finden übrigens im Rahmen des "Rock that Swing Festivals" statt.

Wer den Kostüm-Tumult am Rosenmontag nicht mag, kann beim Ball Classique am 4. März abtauchen in die gediegene Schwarz-Weiß-Welt.

Auch im Hotel Bayerischer Hof kann man auf einigen Schwarz-Weiß-Bällen Tanzschritte üben. Hier feiern die Alfons-Goppel-Stiftung bei der Münchner Soiree am 1. Februar, die "Vereinigten Münchner Metzger" am 2. Februar, und die Steuerberater am 22. Februar sowie der Deutsch-Amerikanische Frauenclub mit seinem Magnolienball am 23. Februar.

Dann wird's im Bayerischen Hof aber doch noch kostümierter und bunter. An Weiberfasching gilt im Night Club der Dresscode "Black Retro", am 3. März steigt die Fiesta Latina, am Faschingssonntag, -montag und -dienstag ist im Night Club Disco Fever angesagt. Am Faschingsdienstag kann man auch den Kehraus der Narrhalla hier besuchen.

Tanzen lieber im Freestyle? Statt Abendkleid und Smoking lieber einfach ein Betttuch umhängen? Dafür gibt es genau neun Gelegenheiten, nämlich die Weißen Feste in der Max-Emanuel-Brauerei. Start ist am Freitag, 1. Februar, auch die kommenden Wochenenden finden sie jeweils Freitag und Samstag statt, nur an Weiberfasching, 28. Februar, gibt es auch ein Fest und natürlich Rosenmontag und Faschingsdienstag.

Für die kreativeren Faschingsfreunde, diejenigen nämlich, die sich für ein Kostümdesign eine Menge Zeit nehmen und beim Auftritt gerne in eine anderen Welt abtauchen, ist der Gauklerball im Künstlerhaus am Lenbachplatz der richtige. Am 9. Februar werden hier wieder unglaublich sorgfältige und kunstvoll gestaltete Figuren auftreten, so dass man aus dem Staunen kaum herauskommt.

Zum Staunen für die ganze Familie gedacht ist der Faschingsumzug, den es seit 2006 dank der Damischen Ritter wieder gibt. Im vergangenen Jahr zogen 32 Wagen durch die Stadt, diesmal werden sie am 24. Februar auf gutes Wetter und zahlreiche Menschen am Straßenrand hoffen. Für ihren Zug haben sie mittlerweile das Herz von München erobert: Die Route führt über die Sendlinger Straße und Rosenstraße zum Marienplatz. Von dort geht es in die Dienerstraße über den Hofgraben hinein in die Pfisterstraße, dann endet der Umzug in der Sparkassenstraße.

Drei Non-Stop-Dancefloors mit Schlagerparty, DJ und der Live Band "Münchner Hüttenpower" sorgen für großes, buntes, kostümiertes Getümmel in den gesamten Räumlichkeiten des Ratskellers, und zwar an Weiberfasching, 28. Februar, von 16 Uhr an, Rosenmontag, 4. März, von 18 Uhr an, und Faschingsdienstag, 5. März, von zwölf Uhr an. Da dies begehrte Faschingsfeste sind, kann man nicht einfach spontan hingehen. Genauso wenig aber kann man reservieren. Einen Vorverkauf gibt es nur am Tag des Events von 11.30 Uhr bis 13 Uhr, am Faschingsdienstag von zehn Uhr an. Jede Person kann nur ein Eintrittsband kaufen. Sicherheitsmäßig ist es hier wie auf der Wiesn: keine großen Rucksäcke.

Auch der Biedersteiner Kellerfasching, "der wohl bekannteste Studentenfasching Münchens", so die Veranstalter, ist so begehrt, dass es dafür keinen Vorverkauf und eine Kartenlimitierung auf zwei Stück gibt. Diese können am jeweiligen Veranstaltungstag von 16 Uhr an in der Biedersteiner Straße 26 gekauft werden. Zwei Termine sind für das Fest vorgesehen, die Sonntage 3. und 10. Februar, Beginn jeweils 21 Uhr. Einlass ausschließlich mit Kostüm.

"München narrisch" nennt sich das Spektakel vom 3. bis 5. März, also Faschingssonntag bis -dienstag, in der Fußgängerzone und auf dem Viktualienmarkt. Hier kann man den Auftritten von Garden zuschauen, Musik an mehreren Bühnen hören und schnell noch Luftschlangen kaufen. Wer den Tanz der Marktweiber am Faschingsdienstag um elf Uhr am Viktualienmarkt sehen möchte, muss sehr früh da sein. Dort wird es sehr voll.

© SZ vom 18.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: