Süddeutsche Zeitung

Prognose:2036 wird München wohl die jüngste Großstadt Deutschlands sein

  • Insgesamt erwarten die Statistiker bis 2036 für die Region München einen Zuwachs von 300 000 bis 350 000 Menschen.
  • Zwei Drittel dieser Zunahme soll bereits im Zeitraum bis 2026 erfolgen, in den nächsten zehn Jahren soll das Bevölkerungswachstum dann moderater ausfallen.

Von Günther Knoll

Im Jahr 2036 wird München wohl die jüngste Großstadt Deutschlands sein. Das schließt der Regionale Planungsverband (RPV) München aus der Bevölkerungsprognose des Freistaats für Bayern. Zwar werden bis dahin auch die Münchner im Schnitt insgesamt älter sein als bisher, nämlich 42,5 Jahre statt der für 2016 errechneten 41,7 Jahre, doch das ist immer noch jung im Vergleich zum Freistaat insgesamt, wo das Durchschnittsalter in diesem Zeitraum von 43,6 auf 46 Jahre ansteigen soll. München und auch die Region werden demnach vor allem von der Zuwanderung junger Menschen aus dem Ausland profitieren, die sich auch auf die Geburtenrate positiv auswirkt.

Insgesamt erwarten die Statistiker bis 2036 für die Region München einen Zuwachs von 300 000 bis 350 000 Menschen. Damit hätte der Großraum 3,25 Millionen Einwohner, was einer Steigerung von zwölf Prozent in 20 Jahren entspricht. Zwei Drittel dieser Zunahme soll bereits im Zeitraum bis 2026 erfolgen, in den nächsten zehn Jahren soll das Bevölkerungswachstum dann moderater ausfallen. Die Landeshauptstadt selbst wächst der Prognose zufolge um 174 000 Einwohner (11,9 Prozent) , sie wird damit weiterhin etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung der ganzen Region beherbergen.

Das stärkste Wachstum wird für den Landkreis Dachau erwartet, der um 15,5 Prozent, das entspricht 23 400 Einwohner, zunehmen wird. Relativ bescheiden soll dagegen der Landkreis Starnberg wachsen, um 8,9 Prozent also 12 000 Einwohner. Der Landkreis Landsberg am Lech soll bis 2036 nur 9900 Neubürger (83 Prozent) haben. Das wirkt sich auch auf die Altersstruktur aus: Landsberg mit einem Schnitt von 46, 5 Jahren und Starnberg mit 46,2 Jahren stellen dann die ältesten Bewohner der Region. Die Freisinger, mit 41,0 Jahren im Moment noch die Jüngsten in der Region, werden diesen Titel an die Landeshauptstadt abgeben müssen, da sie im Durchschnitt um zwei Jahre älter werden.

Insgesamt sieht der RPV in der dieser demografischen Entwicklung der Region, auch wenn die Zahlen "relativ zurückhaltend und konservativ gerechnet" seien, "eine gute Tragfähigkeit für die sozialen Sicherungssysteme". Trotzdem erfordere sie große Anstrengungen in der Infrastruktur, insbesondere im Wohnungsbau.

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SZ vom 04.07.2018 / kg/huy
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