Landesweiter Probealarm:Testen für den Ernstfall

Landesweiter Probealarm: Auf eine Warnung mit Sirenen müssen die Münchner verzichten - die wurden in der Stadt längst abgebaut.

Auf eine Warnung mit Sirenen müssen die Münchner verzichten - die wurden in der Stadt längst abgebaut.

(Foto: Patrick Scheiber/imago images)

Am Donnerstag findet bayernweit wieder ein Warntag statt. In München werden die Menschen allerdings nur über ihr Handy alarmiert - falls sie vorab entsprechende Vorkehrungen getroffen haben.

Von Julian Meier

Wenn in weiten Teilen Bayerns wieder die Sirenen heulen, ist in München zum landesweiten Warntag am Donnerstag nichts dergleichen zu hören: In der Stadt gibt es längst keine funktionierenden Sirenen mehr. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden sie nach und nach abgebaut, weil eine konkrete Gefährdungslage fehlte. Stattdessen müssen sich die Münchnerinnen und Münchner diesmal auf ihre Handys verlassen.

Zuletzt gab es im Dezember vergangenen Jahres einen Warntag, damals in ganz Deutschland. Nun veranstaltet der Freistaat seinen eigenen. Um 11 Uhr löst dann das bayerische Innenministerium zentral die an das sogenannte Modulare Warnsystem angeschlossenen Warnmittel aus. Das umfasst die Warn-Apps Nina und Katwarn sowie Mitteilungen über die Cell-Broadcast-Technologie. Der Einsatz weiterer Warnmittel ist nach Auskunft der Berufsfeuerwehr München nicht geplant. Beim vergangenen Warntag wurden beispielsweise noch Mitteilungen auf den digitalen Anzeigetafeln an U- und S-Bahnhöfen angezeigt.

Das Cell-Broadcast-System wurde im Dezember erstmals getestet, seit 23. Februar ist es nun offiziell im Regelbetrieb. Es handelt sich dabei um ein System, mit dem Nachrichten direkt auf Handys geschickt werden können, ohne dass dafür eine App installiert sein muss. Neben einer Push-Nachricht werden die Empfänger auch akustisch benachrichtigt. Das funktioniert allerdings nur, wenn das Handy mit dem Mobilfunknetz verbunden ist. In Funklöchern gibt es keine Warnung, ebenso bei eingeschaltetem Flugmodus. Die neue Technologie wird auch nicht von allen alten Handys unterstützt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bietet eine Liste von empfangsfähigen Geräten verschiedener Hersteller.

Neben der neuen Cell-Broadcast-Technologie sind am Donnerstag auch die beiden Warn-Apps Nina und Katwarn im Einsatz. Um allerdings darüber eine Nachricht zu erhalten, muss die jeweilige App installiert und zusätzlich die Option "Benachrichtigungen anzeigen" in den Einstellungen aktiviert sein.

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