Prinzip: Im Prinzip war's schön

Was war das schön früher im Prinzip, im heißesten Keller der Maximilianstraße. Vorbei?

Vor etwa drei, vier Jahren konnte man sicher sein: München ist spießig, hier tobt sich die Schickeria aus, es gibt Läden, die man besser meidet, wenn man ernsthaft feiern will. Die Maximilianstraße gehört naturgemäß zu den No-Go-Areas für die Spaßfraktion - bis auf einen Keller: Direkt neben dem Café Roma, dem Erholungszentrum zwischen First-Class-Shopping und P1-Stippvisite, gibt es einen Club, der so gar nicht in die Gegend passt. Und das ist gut so:Fotos und Text: Ruth Schneeberger

Das Prinzip im "Prinzip" lautete: Feiere, als ob es keine Maximilianstraße gäbe! Und zwar laut, lebensfroh - und vor allem: lang. Wer ins Prinzip ging, konnte sicher sein, dass es gut wird: Die besten DJs, die in Deutschland zu kriegen waren, legten auf, bis die U-Bahn wieder fuhr, zu den melodischsten Elektro-Sounds von Phil Fuldner, Timo Maas, den Turntablerockern oder Tom Novy tobte die Menge ausgelassener als anderswo - und die Menge, die war vor allem eins: groß. Und als zweites ausgesprochen gut gelaunt. Wozu absolut jeglicher Grund bestand.

Und nun? Was ist aus dem Prinzip geworden?

Nun, sagen wir: Es lebt noch.

Es ist immer noch im Keller.

Die Musik ist immer noch bisweilen gut.

Ekstatischer Tanz, die Nähe zum DJ und Ringelshirts passen hier immer noch zusammen.

Aber leider ...

... bleiben zunehmend die Leute aus, ...

... die früher dafür gesorgt haben ...

... dass die Stimmung im Keller kochte.

"Wir sind ein Spät-Club", sagt Dafne van der Zee, die zusammen mit Dany Mraz 2002 den Club eröffnete - und dafür sorgte, dass in München die damals dringend benötigte Mischung aus wirklich guter elektronischer Musik und gut gelaunter Szene ihr nächtliches Zuhause fand.

So spät aber kann es gar nicht werden, dass im Prinzip noch regelmäßig richtig was los ist, wie es zu seinen Hochzeiten einmal war.

Vor etwa drei, vier Jahren war das Prinzip eine gelungene Mischung aus Geheimtipp und heißestem Club der Stadt.

Sorgen wir dafür, dass es wieder so wird. Wo soll man denn sonst hingehen?