Süddeutsche Zeitung

Premiere:Vom Suchen und Finden der Filme

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Helmut Dietl macht sich als Regisseur rar - jetzt feiert sein neuestes Werk Premiere.

Von Christian Mayer

Für einen Regisseur von Rang mag es ratsam sein, nur alle fünf Jahre einen Kinofilm zu drehen, denn wer sich rar macht, um den ranken sich automatisch Gerüchte und Geschichten. Vielleicht funktioniert diese Methode aber nur bei einem wie Helmut Dietl, berühmt geworden mit Fernsehserien wie "Monaco Franze", "Kir Royal" und Kinofilmen wie "Schtonk" oder "Rossini".

Jahrelang gibt er den großen Schweiger, um dann wie ein deus ex machina aus der Versenkung zu steigen: mit einer romantischen Komödie, in der Moritz Bleibtreu und Alexandra Maria Lara frei nach der Sage von Orpheus und Eurydike ein tragisches Liebespaar spielen.

Wieviel Autobiografie ist drin?

"Vom Suchen und Finden der Liebe" heißt der neue Dietl-Film, der gestern im Mathäser Premiere feierte. Schon vorab wurde über den Hintergrund der Geschichte spekuliert: Verarbeitet Dietl hier seine Ex-Beziehung zur Schauspielerin Veronica Ferres? Warum sieht Moritz Bleibtreu (spielt einen liebes- und lebensmüden Komponisten) im Film plötzlich so aus wie der jüngere Dietl?

Für den in Liebesdingen höchst erfahrenen Regisseur war die gestrige Premiere jedenfalls der vierte Auftritt kurz hintereinander: Am Freitag hatte der 60-Jährige heldenmütig den Karl-Valentin-Orden der Faschingsgesellschaft Narrhalla entgegengenommen, am Samstag war er mit seiner vierten Ehefrau Tamara beim Deutschen Filmball im Bayerischen Hof, dann bei Johannes B. Kerner zum Plauderstündchen. Gestern nun musste er sich erneut dem Blitzlicht der Fotografen stellen.

Außer Dietl war auch beinahe das gesamte Filmteam im Einsatz: Neben den Hauptdarstellern Bleibtreu & Lara schritten Heino Ferch, Anke Engelke und Uwe Ochsenknecht über den roten Teppich. Vermisst wurde dagegen Harald Schmidt. In Dietls Film darf er gemeinsam mit seiner Kollegin Anke Engelke für ein paar Minuten im Bett liegen - ein wohl kalkulierter Fremdgang.

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