Premiere "Die Wilden Kerle 4":,,Maxiiii! Jimmiiiie! Uweee!''

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Die Wilden Kerle sind zurück: Und die Mädchen jubeln, denn die Helden sind keine kleinen Jungs mehr.

Monika Maier-Albang

Sie quietschen. Zwar hören sie sich nach zwei Stunden in der nassen Kälte schon etwas heiser an. Doch sobald einer der Kameramänner, die sich am Sonntagnachmittag vor dem MaxX-Kino postiert haben, die Mädchen hinter den Absperrgittern anspornt, geht das Gequietsche wieder los.

Die Söhne Ochsenknecht: Jimi Blue und Wilson Gonzales (Foto: Foto: ddp)

Maxiiiiii! Jimiiiiii! Und sogar ,,Uweeee'', als Uwe Ochsenknecht vorbeischlendert. Obwohl der für sie nun wirklich zu alt ist. So laut ist die Geräuschkulisse, dass Ochsenknechts Ehefrau Natascha Töchterlein Cheyenne mit goldbehandschuhten Händen die Ohren zuhält, während sie Interviews gibt.

Premiere von ,,DWK4'', die Wilden Kerle also, die keine unschuldigen neun Jahre mehr sind, sondern inzwischen 15, 16. Bestes Quietschalter also. Vor dem Zaun stehen überwiegend Mädchen.

Und weil Regisseur und Drehbuchautor Joachim Masannek um den Erfolg der vorangegangenen Filme beim weiblichen Geschlecht weiß, steht in Episode Vier nicht mehr nur Fußball im Vordergrund. Es geht auch um Liebe und Herzschmerz.

Die blonde Vanessa bekommt dunkelhaarige Konkurrenz in Gestalt von ,,Horizon'', der Anführerin der geheimnisvollen ,,Silberlichten''. Die wird, böse, böse, versuchen, einen Keil zwischen die Brüder Leon (Jimi Blue Ochsenknecht) und Marlon (Wilson Gonzales Ochsenknecht) zu treiben.

Im wahren Leben heißt Horizon Anne Mühlmeier. Zur Premiere erscheint die 18-Jährige in rotem Schlauchpulli und schwarzer Legging und spricht bereits routiniert Sätze in die Kameras wie: ,,Ich hab mich total verliebt ins Filmen.''

Damit auch die Jungs was hermachen, hat Masannek ihnen diesmal schwarze Lederkluft verpasst anstelle der gewohnten Kapuzenpullis. Die scheppernden BMX-Räder sind abgelegt, man vermisst sie etwas. Nun brettern die Kerle auf Motocross-Maschinen durch einen gewaltigen Fichtenwald um zu den Gegnern zu gelangen, den Wölfen, die in der Burg Ragnarök leben. Fantasy lässt grüßen.

Die Silberlichten leben in Zelten in der nebligen Steppe - eine Magergraswiese auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der Rottalkaserne bei Pocking.

Zum dritten Mal hat Masannek in Niederbayern gedreht, das ist gut und billig. Der Film entstand innerhalb von neun Wochen, zwischen Juli und August 2006. Pünktlich zu Schulbeginn war alles fertig. Weil Vanessa alias Sarah Kim Gries früher zurückmusste - sie lebt in Nordrhein-Westfalen - dreht Masannek ihre Szenen teils vorab, weshalb sie oft allein zu sehen ist.

Ob auf Teil vier ein fünfter folgen wird, dazu will Masannek sich noch nicht festlegen. Erst sehen, ob Wölfe, Silberlichten und Wilde Kerle Erfolg bringen. Falls ja, hätte Masannek schon eine Idee für Episode Fünf: ,,Dann Rock'n rollt's.''

© SZ vom 29.1.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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