Pop:Die Kunst der Straße

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(Foto: Daniel Andres Ospina Lopez)

Ein Konzert der Kunstfigur "Stereochemistry"

Von Stefanie Schwetz

Isarvorstadt - Eigentlich hätte sie als erfolgreiche Wissenschaftlerin ein bequemes Leben führen können. Geboren in Belgrad und aufgewachsen in Italien widmete sich Karla Hajman zunächst der Biochemie und brachte es sogar bis zu einem medizinischen Patent im Bereich der Chemotherapie. Doch die vielseitig begabte junge Frau entschied sich für einen anderen Weg. Vielleicht war es die Musikalität, das lyrische Feingefühl, das ihre Eltern ihr vererbt hatten, was Karla Hajman dazu bewog, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Im Jahr 2010 startete sie eine Tour als nomadische Straßenmusikerin. Barcelona, Venedig, Berlin - insgesamt zwölf Länder lagen auf ihrer Route. "I loved science, but music is my mission." Mit diesen Worten begründete Karla Hajman ihren neuen Lebensstil einmal in einem Interview, auch wenn man sich dabei zweimal überlegen müsse, ob man sich einen Kaffee leisten kann. Aber das war es der Vollblutkünstlerin wert. Mittlerweile lebt Karla Hajman als Musikerin in der deutschen Hauptstadt. Mit Gitarre, Ukulele, Klavier und der eigenen Stimme tritt sie längst nicht mehr nur unter freiem Himmel auf, sondern auch auf überdachten Bühnen in ganz Deutschland. An diesem Donnerstag, 21. April, von 20.30 Uhr an ist Karla Hajman in der Bar Gabanyi, Beethovenplatz 2, zu Gast. Als Kunstfigur "Stereochemistry", die nach eigenen Angaben von mehreren alienartigen Identitäten belebt wird, wagt sie einen schonungslosen Blick in die menschliche Seele. Mal nachdenklich, mal satirisch sind ihre Folksongs über das Leben und Vergehen, Religion und Verbissenheit und über das menschliche Liebesleben. Eine musikalische Performance offenbart sich hier über der auch immer die Erkenntnis schwebt, dass die Straße die beste Schule für das Leben ist.

© SZ vom 19.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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