Süddeutsche Zeitung

Polizeiübung "Lelex":Dramatische Szenen am Hauptbahnhof

Mehr als 2000 Polizisten und Rettungskräfte haben in München einen Katastrophenfall geprobt - streng nach Drehbuch.

Der Abend beginnt mit einer Messerstecherei in einem Café im Starnberger Flügelbahnhof, einem Teil des Münchner Hauptbahnhofs - kurz darauf erreicht eine Streife der Bundespolizei den Ort des Geschehens und kann den Täter schnell überwältigen.

So beginnt die Polizeiübung "Lelex". Mehr als 2000 Bundes- und Landespolizisten sowie die Mitarbeiter von Feuerwehr, Rettungsdiensten, Katastrophenschutz und Krankenhäusern waren daran beteiligt.

"Lelex" steht für "Lebensbedrohliche Einsatzlage Exercise" - eine Übung für den Ernstfall.

Und so waren auch die Beamten im Einsatz, die ohnehin in der Nacht zum 18. April Dienst hatten - allerdings wurde jede Stelle für die Nacht doppelt besetzt.

Tote, Verletzte, Menschen in Panik: Rund 400 Polizeischüler machten bei der Übung als Komparsen mit.

Denn die Polizisten mussten nicht nur mit immer neuen Informationen über Angriffe fertig werden, sondern auch die "Verletzten" versorgen.

An dem Drehbuch für den Einsatz ist wochenlang gefeilt worden - das Szenario sollte so realistisch wie möglich ausfallen.

Im Vorfeld informierte die Polizei die Münchner über die Übung - damit keine Panik aufkommt. Schließlich hat man in den vergangenen Jahren zwei Mal mit sehr realen Bedrohungen zu tun gehabt: beim Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum und an Silvester vor zwei Jahren, als der Hauptbahnhof wegen eines Terroralarms evakuiert wurde.

Die Beamten hatten vor dem Einsatz bereits den Hauptbahnhof abgeriegelt. Schaulustige sollten nicht stören. Busse und Trambahnen wurden umgeleitet.

Auch in anderen Städten hatte es in der Vergangenheit ähnliche Übungen gegeben. Für alle Komparsen gab es einen genauen Einsatzplan.

Kunstblut und Schminke machten aus den Polizeischülern Opfer mit allen möglichen Arten von Verletzungen und Schusswunden.

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