Polizei:Sanitäter fährt mit Blaulicht zum Gassigehen

Polizei: Mit seinem Einsatzfahrzeug und Blaulicht ist der Rettungsdiensthelfer privat durch München gerast (Symbolbild).

Mit seinem Einsatzfahrzeug und Blaulicht ist der Rettungsdiensthelfer privat durch München gerast (Symbolbild).

(Foto: Catherina Hess)

Zwei Tage später rast er dann durch München. Seine Fahrten haben weitreichende Konsequenzen - auch bei seinem Arbeitgeber.

Ein 34 Jahre alter Rettungsdiensthelfer hat für eine private Spritztour ein Einsatzfahrzeug seines - inzwischen ehemaligen - Arbeitgebers mit Blaulicht und Höchstgeschwindigkeit durch München gesteuert. Damit nicht genug, dass er in der Prinzregentenstraße und am Oskar-von-Miller-Ring andere Autofahrer von der Straße scheuchte und eine rote Ampel überfuhr: Der Mann war bereits zwei Tage vor der Raserei aufgefallen, als er mit demselben Rettungswagen den Riemer See ansteuerte. Dort ging er dann in voller Einsatzmontur mit seinem Hund Gassi. Dabei darf der 34-Jährige gar keinen Rettungswagen fahren. Er hatte laut Polizei wegen falscher Angaben zu seiner Ausbildung bereits vor Monaten Ärger mit dem privaten Rettungsdienst bekommen. Wie er trotzdem an die Autoschlüssel und den nagelneuen VW Crafter kam, konnte ein Polizeisprecher am Sonntag nicht klären.

Fest steht indes: Nach der wilden Blaulichtfahrt zog die Polizei den Rettungs-Rambo am vergangenen Mittwoch aus dem Verkehr. Er hat jetzt einiges auf dem Kerbholz. Der Crafter war als Einsatzfahrzeug für Blaulichtfahrten noch gar nicht zugelassen. Außerdem hat der 34-Jährige gegen Hygienevorschriften und das Arzneimittelgesetz verstoßen und sich wohl auch der Amtsanmaßung und der Nötigung schuldig gemacht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: