Nahezu täglich meldet die Polizei Betrugsfälle mit sogenannten Schockanrufen. Zwei neue Maschen wurden jetzt bekannt. In einem Fall rief ein Mann bei einer 80-jährigen Frau in Fürstenried an, gab sich als Rechtsanwalt aus und erzählte eine Geschichte, die jeden nur ein bisschen Rechtskundigen erst zum Lachen und dann zum Auflegen gebracht hätte: Er sei Pflichtverteidiger und betreibe eine Sammelklage gegen die Frau. Die müsse nun einen hohen Geldbetrag überweisen, damit er weiter arbeiten könne.
Die Frau glaubte die hanebüchene Geschichte und überwies insgesamt fast 20 000 Euro. Also sie schließlich eine Hypothek auf ihr Haus aufnehmen wollte, um den Anrufer weiter bezahlen zu können, wurden die Bankangestellten misstrauisch und verständigten die Polizei.
In einem zweiten Fall gab sich der Anrufer als Bankmitarbeiter aus und brachte eine ebenfalls 80 Jahre alte Frau aus der Ludwigsvorstadt dazu, eine größere Summe Bargeld abzuheben. Als die Frau wieder zu Hause war, meldete sich der angebliche Bankmitarbeiter erneut: Das Geld, das sie soeben von der Bank erhalten habe, sei Falschgeld. Sie solle es in einen Umschlag geben und diesen in die Einfahrt vor ihrem Haus legen. Der Umschlag wurde wenig später von einem Mann in einem grauen Jogginganzug abgeholt. Erst einige Zeit später schöpfte die Frau Verdacht und verständigte die Polizei.
Das Kommissariat 61 („Vermögensdelikte mit Bandenbezug“) hat in beiden Fällen die Ermittlungen übernommen.