Kriminalität in München:Falsche Polizisten erbeuten hohe Summen von Seniorinnen

Mit erfundenen Geschichten bringen Betrüger zwei Frauen dazu, Geldbeträge in jeweils sechsstelliger Höhe zu übergeben. Eine 70-Jährige aus Neuaubing setzten die Täter tagelang unter Druck.

Von Joachim Mölter

Zwei Seniorinnen aus München sind in den vergangenen Tagen von Callcenter-Betrügern um jeweils mehr als 100 000 Euro gebracht worden. Dabei gaben sich die Kriminellen am Telefon jeweils als Polizeibeamte aus und brachten die Frauen mit den derzeit gängigsten Maschen dazu, ihr Geld einem Abholer auszuhändigen.

Im Fall einer über 70-Jährigen aus Neuaubing setzten die Gangster die Frau sogar mehrere Tage unter Druck mit der Geschichte, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nun eine Kaution benötige, um eine Haft zu vermeiden. Der erste Kontakt erfolgte bereits am vorigen Mittwochmittag, bis zum Freitag wurde das Opfer regelmäßig auf Festnetz- und Mobiltelefon angerufen. Insgesamt übergab die Frau dreimal Geldbeträge und Schmuck in einem Gesamtwert von mehr als 100 000 Euro, ehe eine Angehörige den Betrug bemerkte und die Polizei verständigte.

Eine bereits über 80 Jahre alte Frau aus Waldtrudering erhielt am Montag gegen 14 Uhr einen Anruf eines vermeintlichen Polizisten, der von einem Raubüberfall in der Nachbarschaft sowie Hinweisen auf einen Einbruch im Haus der Seniorin berichtete. Der Mann bot an, das im Haus befindliche Bargeld vorsichtshalber abholen zu lassen, woraufhin die Dame einen niedrigen sechsstelligen Betrag aushändigte. In beiden Fällen hat die AG Phänomene der Münchner Kriminalpolizei die Ermittlungen übernommen.

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