Polizei:Hilfe für die Helfer

270 Bundespolizisten sind im Einsatz. Auch Beamte aus Bayreuth und Deggendorf unterstützen ihre Kollegen

Von Martin Bernstein

Neben der Landespolizei, die allein am Samstag 3000 Beamte im Einsatz hat, wird auch die Bundespolizei am Wochenende verstärkt. Zusätzliche Beamte kommen aus Bayreuth und Deggendorf. Einige von ihnen bleiben drei Tage lang in München, um ihre Kollegen in der Landeshauptstadt zu unterstützen. 270 Beamte werden nach Angaben von Polizeisprecher Wolfgang Hauner am Samstag im Einsatz sein. Ihr Einsatzgebiet sind die drei Münchner Bahnhöfe sowie die S-Bahn-Stammstrecke. Und dort vor allem der Stachus und der Marienplatz, wo sich die Großdemonstration der Siko-Gegner abspielen wird. Es gelte, die Sicherheit sowohl der Demonstranten als auch der übrigen Fahrgäste zu gewährleisten, sagt Hauner. Das alles passiert in engem Kontakt mit dem Einsatzstab des Präsidiums in der Ettstraße, auch einen Verbindungsbeamten hat die Bundespolizei abgestellt. Es gebe eine gute Zusammenarbeit, sagt deren Einsatzleiter, Polizeidirektor Jürgen Vanselow.

Der letzte wirklich große Einsatz der Bundespolizei während einer Sicherheitskonferenz liegt allerdings 17 Jahre zurück. Damals hatte das Kreisverwaltungsreferat ein Demonstrationsverbot erlassen, weil Gewalttaten befürchtet worden waren. Dennoch kamen Tausende Gegner der Konferenz in die Innenstadt - alles blieb friedlich. Damals nutzte die Bundespolizei ihre deutschlandweite Organisationsstruktur, um Prognosen über die Anreise gewaltbereiter Gruppen treffen zu können, ähnlich wie sie das an jedem Wochenende bei Risiko-Fußballspielen tut. Die Bundespolizei erfüllt dann eine Vorwarnfunktion.

Polizeibeamte

Die Bundespolizei schützt unter anderem den Hauptbahnhof. Bei der Sicherheitskonferenz helfen die Beamten aus.

(Foto: Matthias Balk/dpa)

Vor zwei Jahren machten Bundespolizisten während ihres Sicherheitskonferenz-Einsatzes einen besonderen Fang: Es handelte sich um einen Ramersdorfer, der auf dem Weg zu einer Faschingsveranstaltung war. Er trug eine dunkle Softair-Pistole offen am Gürtel, die so täuschend echt aussah, dass auch die geschulten Augen der Beamten die Imitation nicht auf Anhieb erkennen konnten. Dazu trug der Mann auch noch eine schwarze Weste mit einer Aufschrift, die auf einen Angehörigen einer bewaffneten taktischen Spezialeinheit der Polizei schließen ließ. Der Gaudi-Polizist erlebte, wie so ein Polizeieinsatz real abläuft. Zwei Streifen sowie weitere Einsatzkräfte, die sich wegen der Sicherheitskonferenz am Ostbahnhof befanden, stellten den 26-Jährigen.

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