Süddeutsche Zeitung

Polizei beim Amateur-Derby:Dein Freund und Erziehungsberechtigter

Beim kleinen Derby zwischen FC Bayern und den Sechzgern ist die Polizei gleich doppelt im Einsatz: im Stadion und auf Twitter.

Bloß keine Krawalle. Weil es bei den Amateur-Derbys zwischen FC Bayern und TSV 1860 schon öfter zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Fan-Gruppierungen gekommen ist, herrscht bei der Münchner Polizei vor und nach so einem Spiel Alarmbereitschaft. Und weil der Einsatz mit mehr als tausend Beamten beim vergangenen Derby am Ostermontag nicht bei allen gut ankam, versuchte es die Einsatzleitung diesmal mit einer anderen Strategie: einem Doppeleinsatz im Stadion und mit erhobenem Zeigefinger auf Twitter. Das Motto: die Polizei - dein Freund und Erziehungsberechtigter.

Schon am Morgen lächelt die Einsatzleitung freundlich in die Kamera, die Kommunikationsbeamten kommunizieren nicht nur auf Twitter mit den Fans, sondern auch im echten Leben.

Bei den ersten Rauchzeichen in der Münchner Innenstadt - lange vorm Anstoß - haut der Social-Media-Beamte in die Tasten. Ob die Zahl der Ausrufezeichen in direktem Zusammenhang mit der Dichte des Rauchs stehen? Klingt jedenfalls ein bisschen so, als würde Bello von Herrchen gebeten, doch bitte nicht auf den Wohnzimmerteppich...

Das geht natürlich auch andersrum. Wenn die Fans brav sind, wird gelobt:

Lange währt das Glück jedoch nicht.

Umgekehrt soll die Polizei doch bitte ihre Tweets hinterfragen - zumindest was die Grammatik betrifft.

Trotz der vielen !!, !?, !?! - das Spiel verläuft zumindest auf Fan-Seite ohne größere Zwischenfälle und ohne Grund zum großen Jubel, es endet 0:0. Und die Polizei? Hat nach 90 Minuten auch nur einen Leichverletzten zu beklagen.

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