Polizei:Autofahrer rastet im Stau auf der A8 komplett aus

Lesezeit: 1 min

Eigentlich sind Rettungsgassen den Unfallhelfern vorbehalten. (Foto: P. Steffen/dpa)
  • Der 64-jährige Berliner überholt Feuerwehrfahrzeuge, fährt einen Polizisten an und schlägt dann seine Frau.
  • Obwohl ihm die Polizei den Führerschein abnimmt, fährt er weiter.
  • Am Ende landet er in der Psychiatrie.

Von Martin Bernstein

Im Stau auf der Autobahn ist ein 64 Jahre alter Berliner am Donnerstag komplett ausgerastet. Der Mann bretterte durch die Rettungsgasse an einer Unfallstelle, überholte dabei Feuerwehrautos, fuhr einen Polizisten an und verprügelte schließlich seine Frau, die ihn von weiteren Wahnsinnstaten abhalten wollte. Am Ende landete er in der Psychiatrie.

Gegen 9.30 Uhr hatte auf der Salzburger Autobahn bei Brunnthal der Motor eines slowenischen Sattelzuges zu brennen begonnen. Zwei Löschfahrzeuge aus Sauerlach und Hofolding fuhren durch die Rettungsgasse, die die anderen Verkehrsteilnehmer vorschriftsmäßig gebildet hatten.

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Alle bis auf einen. Der 64-Jährige nutzte mit seinem Audi Q3 Lücken in der Rettungsgasse, um die mit Blaulicht und Martinshorn fahrenden Löschfahrzeuge links und rechts zu überholen. Unmittelbar vor der Einsatzstelle wurde das Fahrzeug von der Feuerwehr dann schließlich wieder überholt.

Zwei Beamte der Autobahnpolizei Holzkirchen wollten den Fahrer des Pkw kontrollieren. Doch statt anzuhalten fuhr der Berliner auf einen Polizisten zu. Der Beamte konnte nicht mehr zur Seite springen, wurde an beiden Knien angefahren und leicht verletzt. Dann kurbelte der wildgewordene Autofahrer seine Seitenscheibe herunter und beschimpfte die Polizisten "auf üble Art und Weise", wie die Autobahnpolizei mitteilt.

Erst als seine Ehefrau vom Beifahrersitz aus ins Lenkrad griff, konnte der Tobende zum Einlenken gebracht werden. Allerdings nur verkehrstechnisch. Dafür prügelte er jetzt auf seine Frau ein. Die Polizisten mussten den Berliner gewaltsam aus seinem Audi holen. Er bekommt nun Anzeigen unter anderem wegen Straßenverkehrsgefährdung, gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung. Seinen Führerschein ließ die Staatsanwaltschaft beschlagnahmen. Und dennoch war der Mann nicht lernfähig.

Da er jetzt keinen Führerschein mehr hatte, sollte seine Frau die Fahrt fortsetzen. Kurz nach Verlassen des Polizeiparkplatzes beobachtete eine Streife jedoch, wie der Mann den Platz mit seiner Frau tauschte und sich erneut hinters Steuer setzte. Sie brachten ihn zurück auf die Wache, wo der 64-Jährige dann wieder ausflippte: Unvermittelt im Beisein der Beamten schlug er seiner Ehefrau mit der Hand ins Gesicht und ging auch die Polizisten wieder tätlich an.

© SZ vom 23.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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