Platznot:Rückkehr zum regulären Unterricht

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Die Platzsituation an Schulen im Münchner Norden soll sich Stück für Stück verbessern

Von Melanie Staudinger, München

Den ganz großen Wurf in Sachen Schulbau wird es im Münchner Norden vorerst nicht geben, der Protest von Schulleitern, Lehrern, Eltern und Schülern zeigt aber Wirkung. Die angespannte Platzsituation soll sich in den kommenden zwei Jahren deutlich entspannen. Stadtschulrätin Beatrix Zurek und Schulbürgermeisterin Christine Strobl (beide SPD) sicherten bei einem Termin im Schulzentrum an der Gerastraße in Moosach zu, dass die Schulcontainer, die dort seit drei Jahren den Sportplatz belegen, bis 2020 wegkommen sollen; zwei würden bereits im kommenden Jahr abgebaut. Damit ist an der dortigen Grundschule, der Artur-Kutscher-Realschule und dem Gymnasium München-Moosach von Mitte 2018 an wieder regulärer Unterricht ohne Einschränkungen möglich. Gelöst sind alle Platzprobleme im Norden der Stadt dadurch aber nicht.

Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass die Bürgermeisterin und die Stadtschulrätin in den Münchner Norden reisen. Im Mai sprachen beide in der Grundschule an der Burmesterstraße vor, weil es dort viel zu wenige Hortplätze gibt - Schüler ohne Nachmittagsbetreuung werden jetzt mit dem Bus an die Grundschule am Hildegard-von-Bingen-Anger gefahren und dort beaufsichtigt. Im Oktober stellten sie sich den Klagen von Eltern in Feldmoching, deren Kinder keinen Gymnasiumsplatz in München bekommen haben und deshalb nach Unterschleißheim pendeln müssen.

Am Donnerstag ging es mit Vertretern des Freistaats ins Schulzentrum an der Gerastraße. Seit drei Jahren wird das Schulhaus dort saniert und ebenso lange leiden die drei Schulen dort an akuter Platznot. Doch sie sind nicht die einzigen, die Bedarf anmeldeten. Schließlich müssten an diesem Standort auch die Schüler untergebracht werden, die später einmal die neu zu bauende Realschule an der Franz-Mader-Straße besuchen werden, und auch diejenigen, die in einigen Jahren in das gerade beschlossene Gymnasium in der Nachbargemeinde Karlsfeld geschickt werden. Für sie haben Strobl und Zurek einen Kompromiss verhandelt: Einer der Container an der Gerastraße bleibt bis 2020 stehen. Welche Schule dann welche Räume erhält, soll noch extra besprochen werden.

Das Bildungsreferat hat nun Zeit gewonnen, um andere Lösungen zu finden. Das Gymnasium in Karlsfeld wird nicht vor September 2023 eröffnen. Und auch der Bau der Realschule an der Franz-Mader-Straße wird noch dauern. Für die beiden anderen Container an der Gerastraße gibt es schon konkrete Pläne. Einen von ihnen will die Stadt im Münchner Süden am Schulzentrum Fürstenried aufbauen, um auch dort die Platznot zu lindern. Der andere könnte in der Nähe des Gymnasiums München-Nord für Entspannung sorgen.

Denn auch dort muss das Bildungsreferat improvisieren. Feldmoching soll an der Bergwachstraße sein eigenes Gymnasium bekommen, damit die Schüler nicht mehr weit pendeln müssen. Bis die Schule steht, werden noch Jahre vergehen. Auch hier sollen Container helfen - an der Bergwachtstraße selbst, an der Burmesterstraße und eben am Gymnasium München-Nord. Bis Ende des Jahres will Stadtschulrätin Zurek den Feldmochinger Eltern aber eine kurzfristige Lösung anbieten. "Wir arbeiten an den Problemen", sagte Zurek. Stück für Stück werde sich die Schulsituation im Norden verbessern. Geduld brauchen Eltern und betroffene Schulen dennoch weiterhin.

Anm. d. Red.: In einer früheren Version des Artikels hieß es irrtümlich, alle Container im Schulzentrum in der Gerastraße würden bis 2020 stehenblieben. Tatsächlich gilt das aber nur für einen.

© SZ vom 01.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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