High-End-Plattenspieler:Die Kunst des reinen Klangs

Willibald Bauer

"Ich glaube, es ist Nostalgie und der Wunsch zu verstehen, was da passiert", sagt Willibald Bauer über die Faszination des Plattenhörens.

(Foto: Stephan Rumpf)

Willibald Bauer stellt sündteure und weltweit begehrte Plattenspieler her. Worauf es dabei ankommt? Dass vom Gerät selbst nichts zu hören ist, kein Rauschen, kein Knacken. Ein Besuch beim Meister technischer Perfektion.

Von Philipp Crone

Tub. Ein kurzer Ton, mehr ein Geräusch, tonig im Angang. Der Arm des Plattenspielers senkt sich auf den Rand der Vinylscheibe. Tub. Ein sehr definiertes Auftreffen des Diamanten auf der Platte, gefolgt von einem minimalen dumpfen Nachhall aus den Boxen. Willibald Bauer richtet sich auf in seinem Geschäft in Sendling. Zwei Sekunden Stille, dann geht es los. Mit Musik und dem Versuch zu erklären, was High End eigentlich ist. Denn Bauers Plattenspieler sind teuer. 8800 Euro das Laufwerk, 3200 Euro der Tonabnehmer. Und eine Plattenwaschmaschine für 2500 Euro gehört eigentlich auch dazu. Bauer steht nun aufrecht über seinem Gerät, eine weiße Acrylscheibe in einem schwarzen Gehäuse, schiebt eine Hand in die Tasche seiner grünbraunen Cordhose und holt Luft. Der 58-Jährige Mann mit dem schwarzen Rollkragenpulli und der schlappsigen Körperbewegung kennt diesen Moment. Wenn er den Preis sagt und die Reaktion erwartet.

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