Stadtrat:Marienplatz wird komplett zur Fußgängerzone

Stadtrat: Auch Rikscha-Fahrer sollen vom Marienplatz verbannt werden.

Auch Rikscha-Fahrer sollen vom Marienplatz verbannt werden.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Busse, Taxen und Fahrräder werden vom Februar 2016 an vom Marienplatz verbannt. Ein Freie-Wähler-Stadtrat kritisiert das als einen "Schildbürgerstreich hoch drei".

Mit den Stimmen von CSU und SPD hat der Stadtrat den Weg frei gemacht für die Ausweitung der Fußgängerzone über den kompletten Marienplatz. Damit werden voraussichtlich von Februar 2016 an, wenn der geplante Umbau des Hugendubel-Hauses am Marienplatz startet, sämtliche Taxis, Busse, Rad- und Rikschafahrer von Münchens zentralem Platz verbannt. Radfahrer sollen über Hofgarten, Alfons-Goppel-Straße, Sparkassenstraße und Viktualienmarkt ausweichen, die Taxifahrer sich auf die Standplätze im Tal und in der Dienerstraße verteilen. Wo künftig die Busse der Linien 52 und 132 halten werden, ist offen.

Freie-Wähler-Stadtrat Johann Altmann kritisierte den Schritt als "Schildbürgerstreich hoch drei"; auch alle anderen Parteien stimmten dagegen. Um einen Konfliktpunkt zu entschärfen, richte Schwarz-Rot "viele neue Konfliktstellen ein", befand Herbert Danner (Grüne). Die Verkehrsströme würden sich nicht mehr vor dem Rathaus, sondern ein Stück weiter am Viktualienmarkt in die Quere kommen. Dass Schwarz-Rot - gegen dem Vorschlag der Verwaltung - zudem sämtliche Kfz-Stellplätze in der Diener- und der Schrammerstraße beibehalten wird, sei "ein Vorschlag aus der auto-ideologischen Mottenkiste".

Michael Kuffer (CSU) verteidigte den Beschluss als "völlig logischen Schritt zur Anpassung der Fußgängerzone an die realen Verhältnisse". Am Marienplatz seien die Fußgänger eben in der Mehrheit. Ingo Mittermaier (SPD) ergänzte, der Rauswurf sämtlicher Fahrzeuge sei "ein großer Gewinn für die Fußgänger und eine Aufwertung für den Marienplatz".

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