Planung:Campingplatz Thalkirchen soll saniert werden

Campingplatz Thalkirchen, 2015

Der Campingplatz in Thalkirchen präsentiert sich heute nicht mehr zeitgemäß. Die meisten Bauten sind älter als 50 Jahre.

(Foto: Lukas Barth)
  • Die meisten Bauten sind mehr als 50 Jahre alt.
  • Der Stadtrat plant, den Campingplatz sanieren zu lassen.
  • Das Konzept des Campingplatzes soll sich durch die Sanierung stark verändern.

Von Dominik Hutter

So ganz zeitgemäß ist es nicht mehr, was München seinen Campinggästen zu bieten hat: Es gibt bestenfalls aufgewärmtes Essen, Wlan fehlt ebenso wie die Stromversorgung auf den für Zelte reservierten Plätzen. Wer warm duschen will, muss erst Geld in einen Automaten einwerfen, in den Kabinen ist so wenig Platz, dass nach den Worten des Kommunalreferats ein "vollständiges Be- und Entkleiden kaum möglich ist". Die Waschbecken bieten nur kaltes Wasser, in drei Sanitärhäusern gibt es nicht einmal Klobrillen. Die meisten Bauten auf dem Gelände des Campingplatzes Thalkirchen sind mehr als 50 Jahre alt.

Zeit also für eine Sanierung, findet der Stadtrat. Der Kommunalausschuss beauftragte daher nun die Verwaltung mit der Detailplanung, was sich am Isarufer ändern soll. Die Kosten stehen noch nicht fest. Klar ist nur, dass die von externen Gutachtern errechneten 5,2 Millionen Euro nicht ausreichen werden - in der Summe fehlen die Mehrwertsteuer ebenso wie ein Risikozuschlag und wichtige Investitionen ins Restaurant, den Wohnbungalow des Pächters sowie die neuen Miethütten.

Kommunalreferent Axel Markwardt schätzt, dass die Kosten in etwa 15 Jahren wieder drin sind. Eine Komplettschließung des nur vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Areals soll es nicht geben. Die Arbeiten sollen im Winter und in der Nebensaison erledigt werden.

Das Konzept des Campingplatzes, der derzeit nur von Mitte März bis Mitte Oktober geöffnet ist, soll sich durch die Sanierung stark verändern. Künftig soll auch Wintercampen möglich sein - immer mehr München-Besucher reisen mit ebenso hochwertigen wie frosttauglichen Wohnmobilen an. Dazu müssen jedoch die Waschhäuser kräftig aufgemotzt werden.

Öffnung des Platzes zur Isar soll geprüft werden

Statt der jetzigen fünf soll es dann nur noch drei Dusch- und WC-Bauten geben, die aber beheizbar und modern ausgestattet sind. Das alte Bettenlager ("Dorm") wird abgerissen. Die Räume mit Stockbetten, dafür ohne Wasser, Toilette, Heizung und Kochmöglichkeit, gelten als heillos veraltet und werden daher längst nicht mehr so oft genutzt wie früher. Stattdessen sollen 35 moderne Häuschen errichtet werden, in denen man sich auch ohne Campingausrüstung einquartieren kann.

Strom soll künftig ebenso flächendeckend zur Verfügung stehen wie Wlan. Die aus den Sechzigerjahren stammende Rezeption, bei der man jetzt noch außen am Schalter vorsprechen muss, wird möglicherweise neu gebaut. Anders als bisher soll eine vollwertige Küche eingebaut werden, das Innere der Rezeption steht dann wie andernorts üblich auch den Gästen offen.

Auf Anregung von ÖDP-Stadtrat Tobias Ruff empfahl der Stadtrat, eine Öffnung des Platzes zur direkt anschließenden Isar zu prüfen. Ideal wäre es, eine Spiel- und Planschmöglichkeit für Kinder zu schaffen - an der Stelle nahe der Floßlände herrscht kaum Strömung. Markwardt unterstützte die Idee. Auch wenn es sich bei Thalkirchen nicht um einen "klassischen Urlaubscampingplatz wie in Iesolo oder Rimini handelt".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: