Planegg:Streit ums Hochhaus

Diskussion um künftiges Bürogebäude in Planegg

Von Rainer Rutz, Planegg

Um den geplanten Bau eines rund 20 Meter hohen Bürogebäudes in Martinsried ist im Planegger Gemeinderat ein heftiger Streit entbrannt. In der Bauausschuss-Sitzung hatte eine Mehrheit der Gemeinderäte aus CSU, FDP und Gruppe 21 die Pläne für das Gebäude im Gewerbegebiet an der Fraunhoferstraße mit dem Hinweis abgelehnt, das Gebäude sei zu hoch und wuchtig, mit dem Bauwerber müsse noch einmal verhandelt werden. Der Komplex, so wurde im Ausschuss erläutert, solle auch als Lärmschutz für die Anwohner der Röntgenstraße dienen.

Die Freien Wähler Planeggs haben jetzt ihre Kollegen im Gemeinderat wegen dieser Entscheidung heftig angegriffen. "Die Planegger FDP, CSU und Gruppe 21 behindern das Gewerbe in Martinsried", heißt es da, und mit Blick auf die prosperierende Nachbargemeinde: "Gräfelfing dagegen fördert es." FW-Vorsitzender Florian Zeller stößt sich vor allem an der Begründung für eine vorläufige Ablehnung des Bauwerks: "Es soll nur vier Stockwerke haben dürfen - die umliegende Baubebauung hat dagegen sechs Stockwerke." Auch die daneben liegenden Bürogebäude seien ebenso hoch. Teile der CSU, der FDP und der Gruppe 21 fordern stattdessen eine sechs Meter hohe Lärmschutzwand, die, so Zeller, auch "nötig wäre, um die Bewohner der Röntgenstraße vor dem Verkehrslärm der künftigen Umgehungsstraße zu schützen."

Das geplante Bürogebäude mit Parkdeck würde allerdings "auch die Bewohner der vierten und fünften Etagen vor dem Lärm schützen. Aber das scheint wohl keine Rolle zu spielen. Ganz zu schweigen von der ästhetischen Komponente. Welche Lärmschutzwand ist auf lange Sicht schöner als ein begrüntes Gebäude mit Fenstern?" Die Haltung von CSU, FDP und Gruppe 21 sei "nicht nachvollziehbar und schadet der ansässigen Wirtschaft und expandierenden Unternehmen", sagt Zeller. Gräfelfing dagegen gehe im Gewerbegebiet ganz andere Wege. Dort sei soeben ein weiteres sechsstöckiges Gebäude für einen Münchner Gasversorgungsbetrieb genehmigt worden: "Die Gräfelfinger sind sich bewusst, dass man im Gewerbegebiet nicht ohne Not knausern, sondern Gebäude zulassen sollte, die zukunftsfähig sind." In der nächsten Gemeinderats-Sitzung steht das Thema wieder an.

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