Planegg:Rektorin soll ins Bürgermeisteramt

Planegg: Zum Antritt gebeten: Christine Berchtold soll für die SPD im nächsten Jahr die Spitzenposition im Planegger Rathaus verteidigen.

Zum Antritt gebeten: Christine Berchtold soll für die SPD im nächsten Jahr die Spitzenposition im Planegger Rathaus verteidigen.

(Foto: Robert Haas)

Planegger SPD stellt die lokalpolitisch unerfahrene Grundschullleiterin Christine Berchtold als Kandidatin auf

Von Rainer Rutz, Planegg

Nein, leicht wird es Christine Berchtold im bevorstehenden Kommunalwahlkampf sicher nicht haben: Die 60-jährige Kandidatin der Planegger SPD für das Amt des Bürgermeisters hat keinerlei politische Erfahrung. Vielleicht deshalb waren zum Vorstellungsgespräch im "Mi Casa su Casa" Bürgermeister Heinrich Hofmann und Ortsvereinsvorsitzender Felix Kempf mitgekommen, quasi als Verstärkung.

Für die Genossen muss es im Vorfeld eine Enttäuschung gewesen sein, dass die Jungen aus dem Gemeinderat bei der Frage einer Kandidatur abgewunken haben. Dabei muss es kein Nachteil sein, wenn ein Kandidat oder eine Kandidatin keine Erfahrung im politischen Alltagsgeschäft hat. Berchtold will "jedenfalls schnell lernen und in den nächsten Monaten präsent sein".

Sie ist ganz offen. Zur Kandidatur habe sie sich nicht gedrängt: "Das war nicht meine Idee, und als vor zehn Monaten Gemeinderat Bernd Gropper auf mich zukam, hab ich erst mal Nein gesagt." Dann aber habe sie lange nachgedacht: "Das ist natürlich schon reizvoll, Planegg ist meine Heimat, es ist schön hier, und so soll es bleiben."

Seit sechs Jahren ist die Grundschul-Rektorin in der SPD - "wie auch schon mein Opa, der war bei der Pasinger SPD". Wenn man sie nach ihren Themen fragt, zögert die Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Bezahlbarer Wohnraum für alle - wer würde da widersprechen? Weniger Individualverkehr - auch das ist ein Thema für alle. Dass sie sich mehr "Verknüpfung von Jung und Alt" in Planegg wünscht, hatte bisher so noch niemand auf der Wahlkampf-Agenda, Berchtold kann sich sogar eine entsprechende Begegnungsstätte vorstellen. Und natürlich: "Ökologie ganz vorne", was auch immer das heißen mag. Christine Berchtold fasst ihre Vorstellungen so zusammen: "Planegg soll Planegg bleiben."

Angesichts der oftmals nicht ganz leichten und manchmal auch persönlich geführten politischen Auseinandersetzungen in Planegg und vor allem in Martinsried, gibt sie offen zu, "durchaus harmoniesüchtig" zu sein: Man muss die Dinge aber auch sportlich nehmen und ruhig bleiben." Dabei hilft ihr die fernöstliche Entspannungstechnik Reiki, "Reisen im Kopf, schamanisches Reisen". Was aber nicht bedeutet, darauf legt Christine Berchtold Wert, dass sie Esoterikerin ist: "Ich bin ganz normal. Und lernbereit." Und dass die Planegger SPD "voll und ganz" hinter ihr steht, wie das Bürgermeister Heinrich Hofmann und ebenso Ortsvorsitzender Felix Kempf betonen, freut sie: "Gemeinsam werden wir es schaffen."

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