Planegg:Planegg zementiert sein Nein

Gemeinderat lehnt Bau einer neuen Transportbetonmischanlage an der Ortsgrenze ab

Von Rainer Rutz, Planegg

Auch im vierten Anlauf hat die Gemeinde Planegg den Bau einer neuen Transportbetonmischanlage der Firma Glück direkt an der Ortsgrenze zwischen Gräfelfing und Planegg abgelehnt. Dreimal schon hatte die Nachbargemeinde Gräfelfing, auf deren Grund und Boden die bisherige Anlage steht, Planegg um eine Stellungnahme gebeten, die jedes Mal negativ ausfiel. Im Bau- und Umweltausschuss wurde ein weiteres Mal diskutiert.

Dieses Mal waren die Bedingungen etwas anders gelagert: Das Kiesunternehmen hatte nämlich signalisiert, die einmal befristete Betriebsgenehmigung bis zum Jahr 2035 auf 2029 zu verkürzen. Doch Planegg bleibt bei seiner harten Haltung. Im Grunde habe sich nichts verändert, so der allgemeine Tenor der Wortmeldungen, alle Bedenken Planeggs seien nach wie vor berechtigt. Dies betrifft in erster Linie die zu erwartenden Fahrten durch Schwerlaster, die "weiterhin nicht kalkulierbar bleiben". Grund dafür sei, dass Glück auch weiterhin auf Kies aus anderen Gruben, also Fremdkies, angewiesen sei. Offen bleibe auch, ob das ausgekieste Gebiet "jemals wieder dem regionalen Grünzug zugeführt" werde oder ob es bebaut wird.

Nichts geändert habe sich auch an den vorgegebenen Betriebszeiten, heißt es in der Planegger Stellungnahme: Sie gehen bei maximaler Auslastung von sechs Uhr morgens bis 22 Uhr abends: "Gutachterlich ist nicht ausgeschlossen, dass die Allgemeinheit und die Nachbarschaft tangiert sind", sagte der Leiter des Bauamts, Richard Richter, im Gemeinderat. Zwar begrüße man die auf nunmehr zehn Jahre begrenzte Laufzeit: "Da die Zufuhr von Fremdkies aber nicht generell unterbunden wird und die Anlage mit hoher Auslastung gefahren werden kann, ist nach wie vor mit nicht kalkulierbaren Verkehrsmengen zu rechnen." Auch für alle anderen Details des Bebauungsplanentwurfs "konnten keine zufriedenstellenden Lösungen gefunden werden". Am heftigsten äußerte sich Anneliese Bradel (Grüne Gruppe 21): "Die nun verkürzte Frist ist reine Augenwischerei. Die Firma Glück hat bisher noch jede Verlängerung durchgesetzt", meinte die Dritte Bürgermeisterin mit Blick auf die vergangenen Jahre.

Glück kiest in dem Gebiet seit Jahrzehnten aus und hat, meist gegen den Willen der Nachbargemeinde und begleitet von Anwohnerprotesten, Verlängerungen der Abbaufristen durchgesetzt. Anlass für den Bau der zweiten Transportmischanlage ist die Schließung eines großen Betonwerks in München-Sendling, das von Glück beliefert wurde.

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