Fahrten mit der S-Bahn und den MVV-Bussen werden für Planegger und Martinsrieder demnächstbequemer. Der Umweltausschuss des Gemeinderats hat nach längerer Debatte einstimmig beschlossen, das bereits in München praktizierte Fahrgastinformationssystem des MVV einzuführen. An den wichtigsten Haltepunkten der Omnibusse und am S-Bahnhof in Planegg werden elektronische Anzeigetafeln montiert, die Abfahrt- und Ankunftszeiten in Echtzeit angeben. Eine "tolle und sinnvolle Sache" nannte dies Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) - allerdings mit hohen Kosten verbunden. Fast eine Viertelmillion Euro muss die Gemeinde für die Installation hinlegen, darin eingeschlossen ist auch bereits ein Anzeigesystem für die U-Bahn in Martinsried von 2025/26 an. Nicht eingeschlossen sind Wartungskosten, die jährlich noch einmal um die 20 000 Euro ausmachen können.
Im Umweltausschuss war die Investition nicht unumstritten. Peter von Schall-Riaucour (Freier Gemeinderat) fragte, ob die Bürger diesen Service überhaupt wünschten: "Gibt es dazu Umfragen?". Die neue Mobilitätsreferentin Martina Argyrakis sagte, der MVV habe Umfragen für das Stadtgebiet angestellt - "mit positiver Resonanz". Sie betonte, das Thema müsse sofort entschieden werden, da der Gemeinde sonst Zuschüsse verloren gingen. Max Florian (Freien Wähler) hielt andere Apps für sinnvoller. Argyrakis entgegnete, diese Apps seien oft ungenau und zeigten meist "keine Echtzeitdaten" an. Florian Zeller (FW) störte sich an den hohen Unterhaltskosten. Roman Brugger (SPD) stellte klar: "Öffentlicher Personennahverkehr, den wir alle wollen, geht nicht zum Nulltarif." Demnächst wird es zwei Zugangsanzeiger am Planegger Bahnhof geben, je zwei Bussteiganzeiger an den Haltestellen Bräuhausstraße, Friedhof, Martinsried Nord und Mitte und Steinkirchen. Der U-Bahnhalt Martinsried wird ebenfalls eine Anzeigetafel erhalten.