Planegg:Ehre erwiesen

Gemeinderat nimmt Abschied von Alt-Bürgermeister Alfred Pfeiffer

Von Rainer Rutz, Planegg

Es war ein berührender Moment bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend: Die meisten Gemeinderäte trugen schwarze Kleidung, als sie sich zu einer Trauerminute für den verstorbenen Ehrenbürger und Altbürgermeister Alfred Pfeiffer (SPD) erhoben, da flossen Tränen, auch Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) versagte mehrmals die Stimme. Hofmann berichtete, dass sein Freund Pfeiffer eine Woche zuvor schwer eine Treppe hinabgestürzt war. Er erlitt einen Oberschenkelhalsbruch und einen Schulterbruch. Der Schenkelhals konnte noch operiert werden. Trotzdem verstarb der 90-jährige Pfeiffer am Donnerstagmorgen im Krankenhaus an den Folgen des Unglücks.

"Wir werden ihn immer ehren und in bester Erinnerung behalten", sagte Hofmann. Im Nachruf der Gemeinde wurden dann Pfeiffers Verdienste aufgezählt: Rathaus-Neubau, Bau der Grundschule Martinsried, Umbau der Hauer-Villa in einen Kinderhort. "Leitmotiv seines Wirkens waren der Wohnungsbau und die Kinderbetreuung", heißt es. Der vielfach ausgezeichnete Sozialdemokrat sei "im Rathaus und unter den Bürgerinnen und Bürgern Planeggs und Martinsrieds allseits beliebt gewesen: Sein ganzes Engagement galt dem Wohl seiner Gemeinde. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet."

Pfeiffer war noch ein Politiker alten Schlags. Das Gespräch mit dem Bürger und dem politischen Gegner war ihm wichtig. Seine Ziele konnte er durchaus stur verfolgen - beispielsweise die Verhinderung einer Umgehungsstraße staatlichen Zuschnitts, vor der er stets gewarnt hatte. Er schaffte es, dass seine Gesprächspartner beim Straßenbauamt in Freising und der Regierung schließlich entnervt aufgaben und die Straßenpläne zu den Akten legten. Pfeiffer musste sich im Gemeinderat seine Mehrheiten stets suchen, denn "seine" SPD konnte alleine nicht regieren.

Der Altbürgermeister wird am kommenden Freitag, 27. Dezember, zu Grabe getragen. Um 13 Uhr findet in der Kirche St. Elisabeth, Bräuhausstraße 5, der Trauergottesdienst statt. Danach geht es zum Planegger Friedhof, wo es eine öffentliche Trauerfeier gibt. Im Anschluss daran wird Pfeiffer im engsten Kreis seiner Familie bestattet. In der Aussegnungshalle können die Planegger Abschied nehmen. Die Gemeinde erwartet eine große Trauergemeinde. Deshalb wird der Platz vor der Aussegnungshalle überdacht und es werden Stühle aufgestellt. Von 2. Januar an liegt im Rathaus ein Kondolenzbuch aus, in das man sich eintragen kann.

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