Das Bräustüberl war schon immer ein klassischer Familienbetrieb. Ganz besonders ausgeprägt ist dieses Charakteristikum unter dem 1958 geborenen Pächter Karl-Heinz Sporer: Er ist der Wirt, seine Frau sitzt im Büro, seine drei Söhne im Alter von 22 bis 28 Jahren arbeiten im Gasthaus fest mit: Zwei kochen, einer steht am Ausschank an der Theke: "Anders würde das gar nicht funktionieren", sagt Sporer. Besonderen Wert legt der Wirt auf sein Personal. Die meisten seiner Bedienungen arbeiten schon seit mehr als 20 Jahren bei ihm, gehören sozusagen zum Inventar des Planegger Bräustüberls.
Fast schon legendär ist die bayerische Freundlichkeit, die Wirt und Bedienungen den Gästen entgegenbringen. Noch aus seiner Kraillinger "Schabernack"-Zeit stammt ein gängiger Spruch über Sporer: "Der Karl-Heinz hat das Talent, hundertmal täglich freundlich zu sein, ohne dass es ihm was ausmacht." Die Speisekarte im Bräustüberl ist überschaubar, aber dennoch vielfältig. Freilich überwiegen die bayerischen Fleischspeisen, es gibt ein Tagesgericht, aber auch "vegetarische Schmankerl". Berühmt sind die Steaks und nicht zu verachten die Nachspeisen. Klar, dass Sporer selbst gerne seinen Schweinsbraten isst; lieber aber noch sind ihm Nudelgerichte - derzeit etwa die Tagliatelle mit Pilzen. Über seine gepflegten Biere muss man kein weiteres Wort verlieren; Tipp: das "Kellerbier naturtrüb in der Bügelflasche". Und die Weine, die gehören heutzutage ja auch in ein bayerisches Wirtshaus: Im Bräustüberl sind sie sauber, gediegen und erstaunlich preiswert.
Bereut hat Sporer seinen Sprung von Krailling nach Planegg keine Minute, sagt er: "Vom ersten Tag an bin ich der glücklichste Mensch hier. Uns geht's gut, das Lokal ist voll - trotz der großen Konkurrenz am Ort."