Süddeutsche Zeitung

Planegg:Beziehungs-Geflechte

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Der Kulturförderverein feiert sein 30-Jähriges mit einer Schau

Von Rainer Rutz, Planegg

Wer kennt es nicht, das Lied von den zwei Königskindern, die nicht zueinander fanden, weil das Wasser viel zu tief war? So ungefähr muss man sich das gar traurige Los von Ruth König und Johannes Glötzner vom Kulturverein "Grägs" vorstellen, das die beiden in einer schaurigen Moritat dem Vernissagenpublikum zur Ausstellung "Beziehungen" im Planegger Rathaus darboten. Nur, dass es hier um zwei durchaus erwachsene Menschen ging, die zufälligerweise in einem Doppelbett landeten und die Nacht damit verbringen, wie schön es hätte sein können, wenn sie sich nur getraut hätten ... bis dann nach unendlichen Wenns und Abers und einer Fülle von Konjunktiven frustrierenderweise frühmorgens der Wecker klingelt.

Auch eine Art von Beziehung, wollten die Veranstalter der Jahresausstellung des Kulturfördervereins Würmtal, der auch noch gleichzeitig sein 30-jähriges Bestehen feierte, wohl sagen. Ein beziehungsvolles "Duett im Bett" nannten sie den Sketch und hatten die Lacher auf ihrer Seite. Man war unter sich im Planegger Rathaus, Vertreter vonseiten der politischen Kommune fanden sich nicht ein, wiewohl sie doch von der stellvertretenden Kulturvereinsvorsitzenden Claudia Lutterkord außerordentlich gelobt wurden, weil sie in den zurückliegenden Jahrzehnten insgesamt 34 Ausstellungen im Rathaus zugelassen hatten. Claudia Lutterkord, ihr Mann und die vielen Mitstreiter hatten es wieder einmal geschafft, mehrere Dutzend Malerinnen, Maler, Fotografen und andere Würmtaler Kunstbeflissene zusammenzuführen und im Rathaus eine umfassende Installation zum Allerweltswort "Beziehungen" zu präsentieren. Denn, eines wird beim Betrachten der Werke schnell klar: "Beziehung" ist eigentlich alles, jedes Ding im menschlichen Dasein steht in Beziehung zueinander. Entsprechend vielfältig die höchst unterschiedlichen Titel: Die "Dreiecksbeziehung" von Burgel Block findet sich neben der "Meetoo"-Betrachtung von Gunter Wolff, "Zusammen" heißen die Bilder und "Mensch und Hund", die "Enkel"-Beziehung wird thematisiert und natürlich auch die "Beziehungskrise". Zu sehen ist die Ausstellung im Planegger Rathaus montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr (außer mittwochs), dienstags zusätzlich auch von 16 bis 19 Uhr.

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Quelle:
SZ vom 20.11.2018
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