Auf dem Platz konnte er links wie rechts. Mit welchen Fingern er sein Buch geschrieben hat, das in diesen Tagen erscheint, ist nicht bekannt. Was der Fußballer Philipp Lahm mit dem Autor Philipp Lahm gemein hat, sind zweifelsohne maximale Ambitionen. In "Das Spiel. Die Welt des Fußballs" (C.H. Beck), seinem Zweitling nach "Der feine Unterschied" (2011), macht der Weltmeister von 2014 die ganz großen Fässer auf. Er ergründet Nachwuchs- und Trainingsarbeit, Spielideen und Machtkämpfe, Homophobie und Rassismus in der Szene. Aber von wem, wenn nicht von einem der klügsten und wortgewandtesten Spitzensportler unserer Zeit würde man sich "Das Spiel" gern erklären lassen, das der ehemalige FC-Bayern-Star bis zu seinem Rücktritt nach dem WM-Triumph perfektionierte?
Da stehen dann durchaus Lahm-typische trockene wie fundierte Sätze drin: "Ein Spieler ist für eine Mannschaft immer genau so wertvoll, wie das Bedürfnis eines Teams nach genau diesem Spielertypen und diesem Spielelement ist, das er einzubringen vermag." Bei der Premiere im Literaturhaus München unterhält sich der 37-jährige Münchner mit Dunja Hayali (ZDF). Schauspieler Thomas Lettow liest.
Das Spiel, Buchpremiere mit Philipp Lahm, Mo., 22. Feb., 20 Uhr, Live-Stream, Karten unter www.literaturhaus-muenchen.de