Pflicht für Bewohner:Was Münchner nachts gemacht haben müssen

Den Türsteher vorm P1 überlisten, nach Mitternacht einen Happen zu essen auftreiben - und sich der Kleidung entledigen: Zehn Dinge, die ein echter Münchner nachts einmal gemacht haben sollte.

Lisa Sonnabend

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Kultfabrik, Clubs, München

Quelle: Anna Fischhaber

Den Türsteher vorm P1 überlisten, nach Mitternacht einen Happen zu essen auftreiben - und sich der Kleidung entledigen: Zehn Dinge, die ein echter Münchner nachts einmal gemacht haben sollte.

Tanzen in XXL

Der Kunstpark Ost auf dem früheren Pfanni-Fabrikgelände hinter dem Ostbahnhof setzte einst Maßstäbe im verschlafenen München - so viele Clubs auf so engem Raum, das gab es nirgends. Er galt als Europas größtes Partyareal. Mittlerweile heißt der Kunstpark Ost Kultfabrik und Optimolgelände. Über 25 Clubs, Diskotheken, Bars, Konzerthallen und diverse Veranstaltungslocations gibt es hier noch immer - so flächendeckend wird nirgendwo anders in der Stadt gefeiert.

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Pflicht für Bewohner:Nachts Tram fahren

Nachttram N27 in München, 2010

Quelle: Alessandra Schellnegger

Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und die allerbesten schreibt es nachts. In der Nachttram (nicht zu verwechseln mit der Partytram). In der N27 Richtung Schwabing oder in der N19 in Richtung Pasing. Um 3.17 Uhr oder um 5.46 Uhr. Immer dann wenn keine U-Bahn mehr fährt, treffen sich hier diejenigen Münchner, die sich kein Taxi leisten können oder wollen. Hier wird der Grundstein für Ehen gelegt und heftig gestritten, hier wird über die Welt philosophiert und manchmal nur geschnarcht. Eine Fahrt mit der Nachttram ist Leben pur.

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Pflicht für Bewohner:Den Türsteher überlisten

Sommerfest P1

Quelle: Florian Peljak

Eine Münchner Lebensweisheit lautet: Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr als ein Turnschuhträger am P1-Türsteher vorbei. Auch wenn das Image des Clubs in der Prinzregentenstraße 1 in den vergangenen Jahren etwas gelitten hat, ist das Hineinkommen in die Nobeldisco immer noch so schwierig wie in keinen anderen Club der Stadt. Grundsätzlich gilt: eher schick als schlicht - aber wenn bereits 50 Anzugsträger im Club drin sind, wird es auch für Nachtschwärmer mit Krawatte schwierig. Aber egal, nicht aufgeben. Jeder Münchner sollte es einmal schaffen und sagen können: Logo, war ich schon mal im Stüberl.

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Pflicht für Bewohner:Auf zum Platz, der platzt

Abendstimmung am Gärtnerplatz, 2012

Quelle: Stephan Rumpf

Sobald es an einem Sommerabend nicht in Strömen regnet, ist hier kein Stückchen freie Fläche mehr: Auf dem Gärtnerplatz treffen sich Studenten, Hipster und Herumlungerer auf ein Bier, nehmen auf den Stufen vor dem Brunnen oder im Gras Platz und genießen das Leben. Nirgends ist München urbaner! In ist, wer da ist.

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Pflicht für Bewohner:Einkaufen beim Münchner Original

Kiosk an der Münchner Reichenbachbrücke, 2011

Quelle: lok

In Berlin gibt es mehr "Spätis" als Hornbrillen oder Techno-DJs. Doch in München gibt es nur einen einzigen: den Kiosk an der Reichenbachbrücke. Lediglich hier kann der Münchner - bis auf von fünf bis sechs Uhr - zu jeder Tag- und Nachtzeit einkaufen. Wenn er nach dem Weggehen plötzlich Hunger bekommt, besorgt er sich hier eine Tiefkühlpizza. Wenn der Durst noch nicht gestillt ist, kauft er eine Flasche Bier. Ein wahres Münchner Original!

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Pflicht für Bewohner:Film ab im Freien

Kino-Open-Air auf dem Muenchner Koenigsplatz

Quelle: ddp

Die Luft im Raum ist stickig, es riecht unangenehm nach verschiedenen Körperausdünstungen, der Nachbar raschelt mit dem Popcorn. Cut! Der Münchner geht im Sommer nicht in einen Kinosaal, um einen Film anzusehen, sondern zum Kino Open Air. Gleich mehrere Filmvorführorte an der frischen Luft gibt es - ob im Westpark, im Olympiapark, im Viehhof oder auf dem Königsplatz. Einfach Picknickdecke mitbringen, vor der großen Leinwand hinsetzen - und sobald es nacht wird, heißt es: Film ab!

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Pflicht für Bewohner:Grillen am Fluss

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Quelle: Alessandra Schellnegger

München liegt nicht am Meer, aber dafür an der Isar. Was gibt es schöneres, als an einem lauen Sommerabend mit Freunden zum Flaucher zu fahren und den Grill anzuschmeißen. Das gehört zum Münchengefühl dazu wie der Senf zur Weißwurst. Und wem es am Flaucher zu voll ist, der radelt einfach die Isar in Richtung Norden und lässt sich hinter dem Oberföhringer Wehr in der Hirschau nieder. Auch hier darf gegrillt werden.

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Pflicht für Bewohner:Einmal untertauchen

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Quelle: Rumpf

Bei Massenveranstaltungen wie der Fußball-EM kann man dieses Schauspiel gelegentlich beobachten: Münchner entledigen sich ihrer Kleidung und hüpfen in den Fischbrunnen oder den Brunnen am Geschwister-Scholl-Platz an der Uni. Aber nicht nur ausgelassene Fußball-Fans sollten das einmal gemacht haben, sondern jeder Münchner. Also wenn es einmal nachts noch angenehm warm ist, einfach ein Handtuch mit in die Kneipe oder den Club nehmen - und anschließend ab in den Brunnen!

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Pflicht für Bewohner:Auf einen Nachmitternachtssnack

Currywurstbude "Bergwolf" in München

Quelle: RUMPF, STEPHAN

Nach 23 Uhr in München etwas Essbares aufzutreiben, ist schwierig, nach ein Uhr ein Ding der Unmöglichkeit. Fast zumindest. Denn ein paar wenige Anlaufstellen, an denen man einen Spätimbiss einnehmen kann, gibt es. Und ein echter Münchner war schon einmal dort: ob auf eine Currywurst im Bergwolf an der Fraunhoferstraße, ein Schnitzel im Alten Simpl in der Türkenstraße oder einen Burger im Cosmo Grill in der Maximilianstraße.

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Pflicht für Bewohner:Sterne gucken

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Quelle: dpa

Echte Münchner wissen: Nicht nur die Stadt ist sehenswert, sondern auch der Himmel über München. Und das nicht nur, wenn er im typischen Weiß-Blau erstrahlt, sondern auch nachts. Es ist empfehlenswert, an einem klaren Sommerabend einmal die Volkssternwarte an der Rosenheimer Straße aufzusuchen -  und zu staunen über den Sternenhimmel. Nie strahlt München derart wie bei Nacht.

© Süddeutsche.de/afis
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